Ziel des von der grün-alternativen Hochschulgruppe (GAHG) und der Stadtbibliothek entwickelten Projekts ist es, einen Beitrag zur Erhaltung der Sortenvielfalt zu leisten und die traditionelle Samengärtnerei zu fördern. „Das kleine Regal wird irgendwann einen großen Fokus einnehmen“, prophezeite Kulturamtsleiterin Dominika Szope anlässlich der Eröffnung und betonte, dass die, von der GAHG ausgegangene Initiative „mit viel Begeisterung“ von Seiten der Stadt aufgenommen worden sei. Bibliotheken seien die „Urmütter des Sharing-Gedankens“, ergänzte Bibliotheksleiterin Andrea Krieg und bezog das nicht nur auf Wissen, sondern auch auf Dinge. Sie machte deutlich, dass bereits jetzt die Begeisterung der Menschen sowie das Interesse, daran teilzuhaben und etwas beizusteuern groß sei.
Um an das begehrte Saatgut zu kommen, können Interessierte einfach vorbeikommen, die Saatguttüten in den Regalen der Abteilung Gartenbau durchstöbern und sich bis zu drei Tüten ausleihen, ganz ohne Ausweis. Die besonders seltenen Sorten werden hingegen nur an der Information ausgegeben. Das Saatgut der mehr als 55 Sorten ist sortenrein und samenfest, was bedeutet, dass die heranwachsenden Pflanzen wiederum reproduktionsfähige Samen produzieren. Diese sollen natürlich ihren Weg wieder zurück in die Bibliothek finden, um geprüft zu werden und anderen zur Verfügung zu stehen. Damit das gelingt, gibt es auf gahg-karlsruhe.de/saatgut Pflanzanleitungen, Steckbriefe und Spielregeln für den Ausleihprozess. -gem-