„Ein Gläschen ist doch nicht schlimm!“ – das ist immer noch eine weit verbreitete Vorstellung. Dass dies ein Irrtum und die häufigste Ursache für vermeidbare kindliche Fehlbildungen ist, darüber klärt die Aktionswoche „Suchtfrei ins Leben“ auf, die vom 6. bis 10. November läuft. Das Kinderbüro und das Präventionsbüro SUCHT wollen damit wichtige Aufklärungsarbeit zu Alkoholkonsum in der Schwangerschaft leisten und nicht nur werdende Eltern, sondern auch deren Umfeld aufklären, das eine besondere Verantwortung trägt.
Im Co-Working-Space SteamWork hat für die Zeit der Aktionswoche die Wanderausstellung „ZERO!“ ihr Domizil. Wer den Raum betritt, hört sofort den gleichmäßigen Herzschlag aus einem großen Zelt, in dessen Inneren die 40 Wochen Schwangerschaft aus der Perspektive des Kindes im Bauch der Mutter erlebbar werden. Auf den Außenwänden nehmen die Besucherinnen und Besucher die Perspektive einer werdenden Mama ein – mitsamt aller Situationen, die zu Alkoholkonsum verleiten und den Auswirkungen auf das ungeborene Kind.
Körperliche und geistige Auswirkungen von FASD
Darüber hinaus kommen an einer Touchscreen-Station FASD-betroffene Kinder und Jugendliche zu Wort. Sie schildern die Folgen der fetalen Alkoholspektrum-Störungen auf ihr Leben: Verzögerungen bei der körperlichen Entwicklung, wie ein geringes Geburtsgewicht, Fehlbildungen sowie Verhaltensstörungen und geistige Defizite, zählen dazu. Eine Babypuppe, welche die sichtbaren Auffälligkeiten des Syndroms aufweist, zeigt anschaulich die starken Auswirkungen. Meist leiden Betroffene lebenslang unter den Beeinträchtigungen, so können 80 Prozent der Über-21-Jährigen mit FASD nicht selbstständig leben.