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Aktionswoche informiert: Jedes Glas schadet

"Suchtfrei ins Leben" klärt vom 6. bis 10. November über Risiken von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft auf

Grafik zur Aktionswoche FASD - Suchtfrei ins Leben Grafik zur Aktionswoche FASD - Suchtfrei ins Leben © Layout: Stadt Karlsruhe, SJB, Bild: adragan/stock.adobe.com,

„Ein Gläschen ist doch nicht schlimm!“ – das ist immer noch eine weit verbreitete Vorstellung. Dass dies ein Irrtum und die häufigste Ursache für vermeidbare kindliche Fehlbildungen ist, darüber klärt die Aktionswoche „Suchtfrei ins Leben“ auf, die vom 6. bis 10. November läuft. Das Kinderbüro und das Präventionsbüro SUCHT wollen damit wichtige Aufklärungsarbeit zu Alkoholkonsum in der Schwangerschaft leisten und nicht nur werdende Eltern, sondern auch deren Umfeld aufklären, das eine besondere Verantwortung trägt.

Im Co-Working-Space SteamWork hat für die Zeit der Aktionswoche die Wanderausstellung „ZERO!“ ihr Domizil. Wer den Raum betritt, hört sofort den gleichmäßigen Herzschlag aus einem großen Zelt, in dessen Inneren die 40 Wochen Schwangerschaft aus der Perspektive des Kindes im Bauch der Mutter erlebbar werden. Auf den Außenwänden nehmen die Besucherinnen und Besucher die Perspektive einer werdenden Mama ein – mitsamt aller Situationen, die zu Alkoholkonsum verleiten und den Auswirkungen auf das ungeborene Kind.

Körperliche und geistige Auswirkungen von FASD

Darüber hinaus kommen an einer Touchscreen-Station FASD-betroffene Kinder und Jugendliche zu Wort. Sie schildern die Folgen der fetalen Alkoholspektrum-Störungen auf ihr Leben: Verzögerungen bei der körperlichen Entwicklung, wie ein geringes Geburtsgewicht, Fehlbildungen sowie Verhaltens­stö­rungen und geistige Defizite, zählen dazu. Eine Babypuppe, welche die sichtbaren Auffälligkeiten des Syndroms aufweist, zeigt anschaulich die starken Auswirkungen. Meist leiden Betroffene lebenslang unter den Beeinträchtigungen, so können 80 Prozent der Über-21-Jährigen mit FASD nicht selbstständig leben.

Impressionen der Wanderausstellung "ZERO!"

Bild der Ausstellung „Suchtfrei ins Leben!“ Blick in das Zelt, das die Gebärmutter symbolisiert.
Bild der Ausstellung „Suchtfrei ins Leben!“ Interaktive Ausstellung lädt zum Mitmachen ein.
Bild zur Ausstellung „Suchtfrei ins Leben!“ Puppe Fasi weist physische Merkmale von FAS auf.

Für die städtische Drogenbe­auftragte Cordula Sailer sendet ­die Aktionswoche ein wichtiges ­Signal: „Die Suchthilfe entwickelt sich weiter“, sagt sie und meint damit speziell den weithin verharmlosten Konsum von Alkohol. „Deshalb ist es wichtig, dass wir junge ­Eltern sensibilisieren.“ Besonders, da FASD bei über der Hälfte der Betroffenen nicht erkannt und stattdessen die Diagnose ADHS gestellt wird.

Kooperationspartner informieren im Ausstellungraum

Entscheidend ist auch die Vernetzung unterschiedlicher Initiativen, um möglichst breit zu informieren. Zwar organisieren die städtischen Stellen die Aktions­woche, aber Jessica Schöllhorn, Leiterin des Kinderbüros, ist ebenso ­wie der Präventionsbeauftragte Philipp Weber froh, weitere Kooperationspartner für die Woche gewonnen zu haben. Anlaufstellen, wie das Netzwerk Frühe Hilfen, der Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe und die Schulsozialarbeit, ­bieten im Ausstellungsraum an ­ihren Ständen Unterstützung.

Für Bürgermeister Martin Lenz ist die Aktionswoche symptomatisch für die gute Vernetzung der einzelnen Initiativen und Beratungsstellen in Karlsruhe. „Vielleicht erreichen wir mit der gemeinsamen Aktionswoche den ein oder anderen, um eine Bewusstseinsänderung zu ­bewirken“, so die Hoffnung des Sozialdezernenten.

Wanderausstellung „Zero!“

Die Wanderausstellung „ZERO!“ zum Thema Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) mit Informationsständen, Fachgespräch, Beratung und vielem mehr.


Ort: SteamWork, Roonstraße 23a in 76137 Karlsruhe

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