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Jahresbauprogramm: Ausgeklügeltes Baustellen-Puzzle

Tiefbauamt stellte Jahresbauprogramm vor / Mehr Maßnahmen als im Vorjahr angemeldet / Eröffnung des Karoline-Luise-Tunnels am 26. März sorgt für entspanntere Situation

„In einer boomenden Stadt muss weiter gebaut werden“, kommentierte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup beim online-Pressegespräch zum Jahresbauprogramm obige Zahlen. Außerdem bedürfe Verkehrs- und andere Infrastruktur ständiger Pflege, denn „wenn man nicht laufend auffrischt, holt einen das Jahre später wieder ein“. Um „nicht nur Baustellen anzukündigen, sondern auch einmal eine Fertigstellung“, verwies der OB auf den 26. März. An diesem Tag soll der Karoline-Luise-Tunnel als letzter Baustein der Kombilösung in Betrieb gehen. Damit werde es „nach dem wirklich sehr turbulenten Jahr 2021“ zu einer deutlichen Entspannung der Verkehrssituation in Karlsruhe kommen, zeigte sich der OB überzeugt. Zudem sorge die gute Koordination beim Tiefbauamt dafür, die Belastungen ohnehin so gering wie irgend möglich zu halten.

Gleichwohl stehen in diesem Jahr einige Großvorhaben auf der Agenda, die für Einschränkungen sorgen dürften. Wie Tiefbauamtsleiter Martin Kissel erläuterte, spiele dabei das übergeordnete Straßennetz eine wichtige Rolle. So plant beispielsweise die Autobahn GmbH von Mai bis Oktober eine Fahrbahnsanierung auf der A5 zwischen der Anschlussstelle Rüppurr und dem Dreieck Karlsruhe, während das Regierungspräsidium von Ende April bis Ende Juli die B10 zwischen dem Grötzinger Kreuz und der Elfmorgenbruchstraße erneuert. Dabei kommt es zu Teilsperrungen der Anschlussstelle Karlsruhe Nord.

Als weiterer Schwerpunkt im übergeordneten Straßennetz kommt die B 36 im Bereich Eckenerstraße hinzu, wo Stadtwerke, Verkehrsbetriebe und Tiefbauamt gemeinsam bis April 2023 an der Erneuerung von Leitungen, Gleisen und Fahrbahndecke arbeiten. Außerdem steht weiterhin der Edeltrudtunnel auf der Agenda, der nun in die zweite Runde geht. Seit einigen Wochen läuft die Erneuerung der Betriebstechnik, was unter anderem den Einbau von 16 Ventilatoren, 1.350 LED-Leuchten und 220 Kilometern Kabel bedeutet. Was die Fertigstellung betrifft, ist Tiefbauamtsleiter Kissel „sehr zuversichtlich, dass wir das bis zum nächsten Frühjahr bewältigen“.

Damit sich die Großvorhaben ebenso wie die vielen kleineren Maßnahmen reibungslos miteinander verzahnen lassen, „ist eine gute Abstimmung mit den Behörden wichtig“, betont Kissel. Dann schlägt die Stunde von Jürgen Lohmeyer, dem Baustellenkoordinator im Tiefbauamt. Für ihn und sein Team reicht das Aufgabenspektrum von der Abstimmung klassischer Straßenbaumaßnahmen, wie der Erneuerung der Theodor-Heuss-Allee im Frühjahr oder der Brauerstraße im Sommer, über den Verkehrsversuch für Radfahrende auf der Herrenalber Straße bis hin zu einer Vielzahl von Leitungsverlegungen.

Neben Gas und Wasser spielen Strom und Telekommunikation eine immer größere Rolle, „der Trend zur Elektromobilität und zum Home-Office macht sich bemerkbar“, weiß Lohmeyer. Spürbar wird dies beispielsweise an der Südtangente, wo die Stadtwerke eine neue Hochspannungsleitung vom Unterwerk Killisfeld Richtung Durlach unter der Straße hindurch verlegen müssen. Bei den Telekommunikationsmaßnahmen, wie Glasfaser, Breitband und Speednet, liegt der Schwerpunkt im Reinhafengebiet, in Mühlburg sowie West-, Süd- und Oststadt. Dass dafür mehrere Unternehmen auf dem Markt tätig sind, erleichtert die Sache nicht. Man habe keine rechtliche Handhabe, um zu verhindern, dass der gleiche Straßenraum wiederholt aufgegraben wird, bedauert der Baustellenkoordinator und stellt klar: „Wir werden Einwand erheben, sollte es zu unverträglichen Situationen kommen".

Neue Schwerpunkte gibt es indes nicht nur bei der Art der Baustellen, sondern auch bei deren Abläufen. So werden kurzzeitige Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten vermehrt in Nachtschichten durchgeführt, um die Behinderungen für den fließenden Verehr zu minimieren. Außerdem haben gestiegene Anforderungen an den Arbeitsschutz zur Folge, dass großflächigere Baustelleneinrichtungen erforderlich sind. „Wir gehen mehr in Richtung Vollsperrung als dies früher der Fall war, kündigt Amtsleiter Kissel daher an. Als Trostpflaster für die Autofahrer springe dabei eine kürzere Gesamtbauzeit heraus. -eck-

Wo wird gebaut?

An diesen Stellen im Stadtgebiet finden 2022 größere Infrastrukturmaßnahmen statt. Fahrbahnerneuerungen: (1) A5 von Mai bis Oktober; (2) B10 / Karlsruhe Nord von April bis Ende Juni; (3) Theodor-Heuss-Allee, Sperrung von Januar bis Juni; (4) und (5) Neureuter Straße / B36 im September; (6) Brauerstraße im Juni/Juli; (7) Kriegsstraße von Ende März bis Anfang Juni.

Gleis- Leitungs- und Straßenbauarbeiten: (8) Eckenerstraße / B36, Bauzeit bis Frühjahr 2023; (9) Karl- und Mathystraße, April bis Oktober. Querung Stromleitung: (10) Südtangente / Fiduciastraße, Baustelle von Februar bis April. Erneuerung Betriebstechnik: (11) Südtangente/ Edeltrudtunnel, Bauzeit bis Frühjahr 2023. Mehr Info im Baustellenportal auf mobil.trk.de/karlsruhe -eck-

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