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Stadtbauforum Karlsruhe

Weinbrenner im Schlachthof – wie geht Karlsruhe mit seinem kulturellen Erbe um? Darüber diskutierten Expertinnen und Experten beim Karlsruher Stadtbauforum am 27. Juli 2023. „Bauen der Zukunft" ist Thema des nächsten Stadtbauforums.

© Staab Architekten, Berlin

Inhalt

Über das Stadtbauforum

Veranstaltung vom 27. Juli im Rückblick

Veranstaltungsprogramm

Zitate der Beteiligten

Weinbrenner-Projekte in Karlsruhe

Blickpunkt Stadtbauforum

Das „Stadtbauforum“ ist eine zentrale Institution der Stadt Karlsruhe, um im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Fachleuten aus Forschung, Wirtschaft und Politik über Themen zu debattieren, welche die zukünftige räumliche Stadtentwicklung Karlsruhes beeinflussen. Die städtebaulichen Themen werden in den Formaten „Baukultur im Dialog“, „Mobilität im Diskurs“ und „Kamingespräch: Im Gespräch mit“ aufgegriffen und können im Anschluss beim Come-Together weiter vertieft werden.

Den Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe bildete das Stadtbauforum am 27. Juli 2023 zum Thema „Weinbrenner im Schlachthof“.


Freuen Sie sich auf das nächste Stadtbauforum

Bei der nächsten Veranstaltung wird Bauen der Zukunft Thema des Kamingesprächs „Bürgermeister Daniel Fluhrer im Gespräch mit Prof. Dr. Werner Sobek“ sein.

 

Schriftzug Stadtbauforum Karlsruhe
© Stadt Karlsruhe, Dez. 6
Portrait Bürgermeister Daniel Fluhrer © Stadt Karlsruhe, Foto: Anne-Sophie Stolz

„Mit unserem geschärften Format geben wir unserer Bürgerschaft die Möglichkeit, sich mit den aktuellen Themen auseinander zu setzen und am Dialog zu beteiligen.“

Bürgermeister Daniel Fluhrer, Stadt Karlsruhe

Stadtbauforum im Rückblick: Kulturelles Erbe eines großen Architekten

Obwohl schon seit fast 200 Jahren nicht mehr unter uns weilend, schaffte es Friedrich Weinbrenner dennoch, im Mittelpunkt eines ganzen Abends zu stehen. Um das kulturelle Erbe des großen Architekten drehte sich das neu belebte Format des Stadtbauforums, das mit dem Titel „Weinbrenner im Schlachthof“ am Donnerstag, 27. Juli, im „Substage“ stattfand. Trotz allseitiger Wertschätzung für den herausragenden Vertreter des Klassizismus gingen dabei allerdings die Ansichten über den Umgang mit Weinbrenners Werken bisweilen auseinander.

Zum Nachbericht in der Stadtzeitung

Programm am 27. Juli 2023

Einlass / Beginn

17:30 Uhr / 18 Uhr

Moderation: Markus Brock


Begrüßung durch Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister Stadt Karlsruhe

Zum Umgang mit dem baukulturellen Erbe

  • Daniel Fluhrer, Bürgermeister Stadt Karlsruhe
    Das „neue“ Stadtbauforum // Weinbrenner im Schlachthof – Baukultur im Spannungsfeld zwischen Bewahren und Entwickeln
  • Nicole Razavi, MdL, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen
    Video-Statement // Über Verantwortung für das baukulturelle Erbe
  • SKH Bernhard Markgraf von Baden
    Video-Statement // Bedeutung Baukultur und Erbe aus Sicht des Nachfahren
  • Dr. Ulrich Maximilian Schumann, Präsident Friedrich-Weinbrenner-Gesellschaft e.V.
    Keynote // „Zur Person Weinbrenner // Was war Weinbrenner wichtig?“
  • Dr. Clemens Kieser, Landesamt für Denkmalpflege
    Statement // „Erhalt oder Erneuerung // Wie beurteilt die Denkmalpflege generell/konkret?“
  • Prof. Dr. Anke Karmann-Woessner, Leitung Stadtplanungsamt Stadt Karlsruhe
    Statement // „Übersicht Weinbrennererbe in Karlsruhe // Kommunale Handlungsfelder"

Im Anschluss hat das Publikum die Möglichkeit, Fragen zum baukulturellen Erbe zu stellen.

Podiumsdiskussionen zu zwei aktuellen Projekten in Karlsruhe – „Entwicklung im Kontext mit Weinbrenner“

  • Dr. Ulrich Maximilian Schumann, Präsident Friedrich-Weinbrenner-Gesellschaft e.V.
  • Daniel Fluhrer, Bürgermeister Stadt Karlsruhe
  • Dipl.-Ing. Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg
  • Prof. Dipl.-Ing. Markus Neppl, Karlsruher Institut für Technologie, Stadtquartiersplanung

Projekt Markgräfliches Palais

  • Volker Staab, Staab Architekten Berlin
  • Bernhard Slavetinsky, Vorstand PSD Bank und Bauherr

Im Anschluss hat das Publikum die Möglichkeit, Fragen zum Projekt Markgräfliches Palais zu stellen.


Projekt Forum St. Stephan

  • Martin Dürr, Baurmann Dürr Architekten Karlsruhe
  • Dekan Hubert Streckert, Katholische Kirche in Karlsruhe, Bauherr

Im Anschluss hat das Publikum die Möglichkeit, Fragen zum Projekt Forum St. Stephan zu stellen.


Ausklang

Im Anschluss können die Themen beim Come-Together vertieft werden.

Zitate der Beteiligten

Portrait SKH Bernhard Markgraf von Baden © Haus Baden

Bauen wir auf dem Bestehenden und Besonderen Weinbrenners auf und verschenken nicht das große Potenzial. Karlsruhe ist Weinbrenner und Weinbrenner Karlsruhe!

Seine Königliche Hoheit Bernhard Markgraf von Baden

Das Bild zeigt Nicole Razavi, Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg. © Lena Lux Fotografie

Der verantwortungsvolle Umgang mit baukulturellem Erbe gelingt vor allem dann, wenn Denkmaleigentümer und Denkmalpflege miteinander ins Gespräch kommen.

Nicole Razavi MdL, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg

Das Bild zeigt den Referenten Ulrich Maximilian Schumann zum Stadtbauforum am 27. Juli in Karlsruhe. © privat

Mit Blick auf einige von Friedrich Weinbrenners bekanntesten Karlsruher Bauten gibt der Beitrag einen Einblick in desen Denk- und Arbeitsweise.

Dr. Ulrich Maximilian Schumann, Präsident Friedrich-Weinbrenner-Gesellschaft e.V.

Porträt von Prof. Dr. Markus Neppl, Karlsruher Institut für Technologie © Bernd Seeland/KIT

Das Faszinierende am Werk von Friedrich Weinbrenner ist die enge Verzahnung des präzisen architektonischen Ausdrucks und einer abstrakten stadträumlichen Idee.

Prof. Dr. Markus Neppl, Karlsruher Institut für Technologie

Portrait von Dr. Clemens Kieser © Dr. Isolde Dautel

Kulturdenkmale erkennen, erforschen und erhalten.

Dr. Clemens Kieser, Regierungspräsidium Stuttgart

Frau Prof. Dr.-Ing. Anke Karmann-Woessner © Barbara Gandenheimer Fotografie

Die dringend notwendige Verstetigung einer Umbaukultur fordert von uns eine intensive Auseinandersetzung mit dem baukulturellen Erbe – in vielerlei Hinsicht.

Prof. Dr. Anke Karmann-Woessner, Stadtplanungsamt Stadt Karlsruhe

Portrait Markus Müller © Felix Kästle

Wenn „Architektur als kulturelles Gedächtnis, als Ort des kollektiven Überlieferns“ fungiert, dann ist die Debatte um den zeitgemäßen Umgang legitim.

Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg

Portrait Volker Staab © Kaluzna

Jede neue Architektur ist von der Ambivalenz geprägt, sich einerseits mit Respekt am Bestand zu orientieren und andererseits den Stadtraum weiterzuentwickeln.

Volker Staab, Staab Architekten Berlin

Das Foto zeigt den Referenten Martin Dürr des Stadtbauforums am 27. Juli in Karlsruhe. © Rotary/Andrea Fabry

Das baukulturelle Erbe darf man nicht ausschlagen. Aber man muss es im neuen Kontext betrachten ohne in Ehrfurcht zu verharren und weiterbauen mit Respekt.

Martin Dürr, baurmann.dürrarchitekten

Das Bild zeigt den Referenten Bernhard Slavetinsky zum Stadtbauforum am 27. Juli in Karlsruhe. © PSD Bank, Bernhard Slavetinsky

„Mit der Neugestaltung des Markgräflichen Palais leisten wir einen wichtigen Beitrag zur kommunalen Entwicklung Karlsruhes und der umliegenden Region.“

Bernd Slavetinsky, Vorstandsvorsitzender der PSD Bank Karlsruhe-Neustadt eG

Porträt des Dekans Hubert Streckert © David Meischner / Kath. Gesamtkirchengemeinde Karlsruhe

„Für die katholische Kirche in Karlsruhe bedeutet der Bau des „Forum St. Stephan“ die Investition in ein Jahrhundert Projekt.“

Dekan Hubert Streckert

Weinbrenner-Projekte in Karlsruhe

Entwicklung Markgräflich-Hochbergsches Palais

Die PSD Bank Karlsruhe-Neustadt eG, Eigentümerin des Gebäudes, hat einen einstufigen, nicht offenen Realisierungswettbewerb (RPW 2013) mit 20 vorab ausgewählten Teilnehmenden zur Neuordnung des Areals des Markgräflich-Hochbergschen Palais durchgeführt.

Preisträger des Realisierungswettbewerbs ist das Büro Staab Architekten aus Berlin mit den Landschaftsarchitekten Levin Monsigny aus Berlin. Der Preisträgerentwurf hat programmgemäß eine neue PSD Bank Filiale, Wohnen und eine gemischte, publikumsintensive Nutzung in den Erdgeschosszonen (Gastronomie, Einzelhandel) zur Belebung des öffentlichen Raumes sowie einen Veranstaltungssaal im repräsentativen Mittelbau, der auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden kann, umgesetzt. Die Grünfläche im rückwärtigen Grundstücksteil wurde aufgewertet.

Mit der Wiederaufnahme der historischen Baufluchten setzt sich die Planung in besonderer Weise mit dem baukulturellen Erbe auseinander. Im Nachgang des Wettbewerbsverfahrens wurde der Preisträgerentwurf unter Berücksichtigung von übermittelten, kritischen Anregungen zum Umgang mit dem baukulturellen Erbe Weinbrenners durch das von der PSD Bank beauftragte Büro modifiziert.

Nach Umsetzung der Baumaßnahme erfolgt in der Karl-Friedrich-Straße eine Anpassung des Straßenquerschnitts, der entsprechend Vorfelder für Aufent­haltsqualität im Öffentlichen Raum und eine Verkehrsberuhigung durch Verengung des Straßenquerschnitts ermöglicht.

Den aktuellen Planungsstand zeigen die nachfolgenden Perspektiven.

Forum St. Stephan

Die Katholische Gesamtkirchengemeinde Karlsruhe hat 2022 einen Architekturwettbewerb ausgelobt, um am Standort der Stadtkirche St. Stephan ihre Verortung innerhalb der Stadt mit der Entwicklung eines „Forum St. Stephan“ weiter zu fördern. Das Forum umfasst neben der Stadtkirche das Pfarrhaus in der Erbprinzenstraße 14 und das Dekanats- und Gemeindezentrum in der Ständehausstraße 4 bis 6. Das Pfarrhaus soll abgebrochen und neu gebaut werden, das Dekanats- und Gemeindezentrum durch einen Neubau ersetzt und beide Gebäude zum „Haus der Katholischen Kirche“ zusammengefasst werden. Das Parkhaus in der Ständehausstraße mit Gemeinderäumen im Untergeschoss wird abgebrochen und dem Baufenster zugeschlagen, während zugunsten der Erweiterung der Stadtbibliothek ein Teilgrundstück an die Stadt Karlsruhe abgegeben werden soll. Ebenfalls zu überplanen waren die Freianlagen.

Ziel des Wettbewerbs war eine qualitätsvolle, effiziente und nachhaltige Bebauung im historischen und denkmalgeschützten Kontext der Stadtkirche St. Stephan.

Den 1. Rang sprach die Jury dem Karlsruher Architekturbüro BaurmannDürr zu. Leitgedanke dieses Entwurfs ist die Freistellung der Kirche St. Stephan als Zentralbau. Das Bestandsgebäude des benachbarten Pfarrhauses wird durch einen niedrigen weitgehend transparenten Pavillon ersetzt, der das Raumkontinuum Friedrichsplatz/Kirchvorplatz/Ständehausstraße nicht unterteilt. Das neue Dekanats- und Gemeindezentrum an der Ständehausstraße fügt sich in seiner Kubatur in den Kontext des städtebaulichen Rahmens rund um das zentrale und raumbeherrschende Gebäude der Stephanskirche ein. Das Motiv der Arkaden Friedrichsplatz Nordseite wird im EG aufgegriffen in der Form von Rundbögen – diese hergeleitet aus einem Fenstermotiv der Kirche St. Stephan. Auch das Fassadenmaterial sucht Analogien zu St. Stephan, ohne jedoch zu imitieren.

Freuen Sie sich auf das nächste Stadtbauforum

Bei der nächste Veranstaltung „Bürgermeister Daniel Fluhrer im Gespräch mit Prof. Dr. Werner Sobek“ wird das Bauen der Zukunft Thema beim Kamingespräch sein.

Weitere Informationen

Das Foto zeigt eine Kreuzung mit verschiedenen Verkehrsteilnehmende

Mobilität & Stadtbild

Piktogramm über Aspekte der Stadtteilentwicklung

Stadtteilentwicklung

Raumfabrik Durlach

Städtische Immobilien

17. August 2023, Stadt Karlsruhe

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