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„City-Transformation“: Quo vadis Karlsruher Innenstadt?

Projekt zur Stärkung der Innenstadt in der Umsetzung

Reallabor Karlstraße © Stadt Karlsruhe, Chiara Bellamoli

Wie sieht die Innenstadt der Zukunft aus? Hinter dieser einfach anmutenden Frage steckt eine Vielzahl an Aspekten, die in Karlsruhe gebündelt betrachtet werden. "City-Transformation" lautet der Titel des Projekts. Im Kern geht es darum, innerstädtische Quartiere mit Schwerpunkt Einzelhandel weiterzuentwickeln und zu stärken. Reallabore, Quartiersimpulse, vorübergehende Anmietung leerstehender Räumlichkeiten oder Veranstaltungen – das sind, beispielhaft, nur vier der möglichen Instrumente, die dabei zur Anwendung kommen. "Wir haben intensive Jahre vor uns", sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup jetzt anlässlich eines Pressegesprächs, bei dem er die Zielsetzungen des mehrjährigen Projektes erläuterte.

Der zentralen Karlsruher Einkaufsmeile Kaiserstraße fehlen "zukunftsgerichtete Konzepte sowie inhabergeführte Flaggschiffe" - zu diesem Ergebnis kam ein externes Gutachten aus dem Jahr 2019 für das Quartier in der Karlsruher City. Mit der Teilnahme am Förderprojekt "City-Transformation" soll die Innenstadt bis 2026 zu einer "resilienten" (das heißt: widerstandsfähigen) Einkaufsmeile werden. Die offizielle Laufzeit des Programms geht bis zum 31.August 2025.

Stadt ermöglicht vergünstigte Ladenmieten

Aktuell stehen in der Kaiserstraße mehrere Geschäfte leer. Dafür hat die Stadt Karlsruhe unter anderem ein Anmietungsmodell entwickelt. Ladenlokale mit Flächen bis zu 300 Quadratmetern sollen temporär angemietet und für eine Dauer von bis zu zwei Jahren vergünstigt an individuelle, auf Karlsruhe fokussierte lokale Geschäftskonzepte weitervermietet werden. Zwischen 50 und 60 Prozent der Kaltmiete – die zuvor vom Eigentümer schon reduziert wird – könnte danach von der Stadt übernommen werden. Die Vorteile überwiegen: mit der Stadt Karlsruhe erhalten Eigentümer eine verlässliche Mieterin. Die Nutzungskonzepte werden sorgfältig ausgewählt. "Erste Vertragsabschlüsse stehen bevor", erläutert jetzt der Oberbürgermeister. Es könne eine win-win-Situation für alle Beteiligten entstehen: für Mieter und Vermieter, und vor allem für die Karlsruher City.

In dem Projekt zur "City-Transformation" wird die zentrale Innenstadt in vier zentrale Bereiche untergliedert, mit jeweils eigenen, spezifischen Zielsetzungen: die östliche Kaiserstraße, als der Bereich zwischen Marktplatz und Kronenplatz; den Marktplatz – der seinerseits zum touristischen Hotspot werden soll; westlich davon die zentrale Kaiserstraße, die von Marktplatz bis Europaplatz und Postgalerie reicht – und schließlich: der Bereich von Wald-, Karl-, Herren und Erbprinzenstraße, als dem vierten Teil-Quartier.

Während in der östlichen Kaiserstraße vermehrt an ein Quartier für Start-ups, studentische Formate und die Kultur- und Kreativwirtschaft gedacht wird, soll es in den zwei weiter westlich gelegenen Bereichen weiterhin um Einkaufs- und Genusserlebnisse gehen. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup baut bei den jetzt geplanten gezielten Aktivitäten auch auf die Mitarbeit der Karlsruher Bürgerinnen und Bürger. Auch Dienstleister und der Einzelhandel selbst sollen mit eingebunden werden. Was heißt das nun konkret? Ein Quartiersmanagement hat bereits die Arbeit aufgenommen und in den nächsten Wochen werden die Akteure in den Quartieren zu einem ersten Treffen eingeladen.

Bereits ab Mai sollen auf dem Marktplatz zudem Stühle und Schirme stehen; ebenso wie Begleitgrün, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Die Projektkoordination für die „City-Transformation“ liegt beim Amt für Stadtentwicklung. Die offizielle Laufzeit des Programms geht bis zum 31.August 2025.

City-Quartiere und Transformationsziele

Vier Quartiere - vier Schwerpunkte

Während in der östlichen Kaiserstraße vermehrt an ein Quartier für Start-ups, studentische Formate und die Kultur- und Kreativwirtschaft gedacht wird, soll es in den zwei weiter westlich gelegenen Bereichen weiterhin um Einkaufs- und Genusserlebnisse gehen. Schon in einem Ende 2017 an die CIMA Beratung + Management GmbH, München, beauftragten, und 2019 vorgelegten Gutachten, das in der Endfassung 260 Seiten umfasst, wurde die Aufwertung und Neuausrichtung der besagten vier innerstädtischen Quartiere definiert. Mit der östliche Kaiserstraße als "Kreativ- und Gründerquartier", der zentralen Kaiserstraße als "resiliente Einkaufsmeile", dem Marktplatz als "touristischer Anlaufpunkt" sowie der Bereich Wald-, Karl-, Herren-, Erbprinzenstraße als "Spezialisten- und Genussviertel".

Schärfung der Begrifflichkeiten folgt

Dem anhaltenden Negativtrend, mit sinkender Attraktivität der Innenstädte allgemein – auch angesichts der Zunahme von Online-Handel, und zuletzt den Auswirkungen der Corona-Pandemie – sollen die vier Millionen Euro Fördermittel aus Berlin, zu denen noch weitere 700.000 Euro städtische Eigenmittel kommen, in Karlsruhe gezielte Aktivitäten entgegengesetzt werden. Mentrup baut dabei auch auf die Mitarbeit der Karlsruher Bürgerinnen und Bürger. Auch Dienstleister und der Einzelhandel selbst sollen mit eingebunden werden. Manches an dem Vorhaben ist in sperrige Begriffe gefasst wie "Akteurskooperationen", "Korridorthemen" oder "vertikale Nutzungsmischung". Das will Mentrup wieder in verständliche Worte übersetzen.

Die Arbeit wurde aufgenommen

Was heißt das nun konkret? Ein Quartiersmanagement hat bereits die Arbeit aufgenommen und in den nächsten Wochen werden die Akteure in den Quartieren zu einem ersten Treffen eingeladen. Zusätzlich wird das Kulturzentrum Jubez am Kronenplatz mit einem Quartiersimpuls "Lernen und Bildung" noch im April starten. Dieser sieht gezielt Aktionen für Jugendliche vor. In diesem Jahr ist zudem geplant, die Karlstraße weiter mit Möblierungselementen und Grün zu unterstützen.

Die erprobten Reallabore in der Karlstraße und im Passagehof konnten schon im Vorfeld der Förderzusage über einen sogenannten "vorgezogenen Maßnahmenbeginn" zu großen Teilen aus Bundesfördermitteln mitfinanziert werden. Und: Wo das Anmietungsmodell für leerstehende Ladenlokale nicht realisiert werden kann, wird gemeinsam nach anderen Lösungen gesucht. Hierzu zählen beispielsweise Vermittlungstätigkeiten.

Pflanzen und Stühle für mehr Aufenthaltsqualität

Bereits ab Mai sollen auf dem Marktplatz zudem Stühle und Schirme stehen; ebenso wie große Pflanzen, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Die Projektkoordination für die "City-Transformation" liegt beim Amt für Stadtentwicklung. Für den Karlsruher Oberbürgermeister steht fest: "Die Transformation der City ist eine historische Mammutaufgabe, die nur von allen Innenstadt-Akteuren gemeinsam bewältigt werden kann." -stj-

Kontakt

Amt für Stadtentwicklung

Stadt- und Regionalentwicklung

Zähringerstraße 61
76133 Karlsruhe

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