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Starkes Signal für Zusammenhalt

350 Teilnehmende kamen bei Mahnwache zusammen

Dr. Frank Mentrup hält eine Rede bei der Mahnwache anlässlich des Nahost-Konflikts Dr. Frank Mentrup hält eine Rede bei der Mahnwache anlässlich des Nahost-Konflikts © Stadt Karlsruhe, Tanja Meißner

Bei einer einstündigen Mahnwache auf dem Marktplatz haben rund 350 Teilnehmende am vergangenen Freitagnachmittag ein starkes Zeichen für Menschlichkeit und Zusammenhalt gesetzt. Ziel der von der Stadt und vom Landkreis Karlsruhe organisierten Veranstaltung war es, vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts Trauer und Besorgnis zu teilen sowie miteinander ins Gespräch zu kommen. Der Einladung von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und Landrat Dr. Christof Schnaudigel gefolgt waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Jüdischen Kultusgemeinde, der christlichen Kirchen sowie des Vereins "Garten der Religionen".

Transparente und Fahnen waren während der Mahnwache nicht gewünscht. "Es soll ein offener Ort des Gedenkens, der Perspektiven und vor allem der gemeinsamen Diskussion werden", dankte Mentrup den Teilnehmenden für ihr Verständnis. Hass und Terror erteilte er eine klare Absage und bekräftigte das Existenzrecht Israels. Der Angriff der Hamas und das Leid der Menschen hätten zutiefst entsetzt und Betroffenheit ausgelöst. Man sei nun in Sorge um die verschleppten Geiseln und die Menschen in Israel, aber auch um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Die Sorge vor einer weiteren Eskalation löse ein Gefühl der Ohnmacht und der Angst aus, so Mentrup weiter. Der Oberbürgermeister warnte vor einem Erstarken des Antisemitismus auch in Deutschland. Es sei umso wichtiger, demokratische Werte zu leben und miteinander im Gespräch zu bleiben. "Lassen Sie uns Vorurteile ausräumen und gemeinsam wirken für Frieden und Zusammenhalt in unserer Stadtgesellschaft", sagte Mentrup.

Landrat Dr. Christof Schnaudigel berichtete in eindringlichen Worten von den Geschehnissen in der israelischen Partnerregion Sha´ar HaNegev. In der direkt am Gazastreifen liegenden Region wurden 76 Menschen ermordet, darunter Bürgermeister Ofir ­Libstein. "Er war ein unerschütterlicher Optimist und Visionär. Er hatte die Hoffnung, die Menschen zu versöhnen", erinnerte Schnaudigel an einen Freund. Weitere 22 Menschen wurden entführt, viele als vermisst gemeldet. Es sei nun wichtig zu helfen, aber auch seine Trauer öffentlich zu zeigen, so der Landrat. Solange Rosenberg, Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde, sprach sich für mehr Toleranz in der Gesellschaft aus. Kira Busch-Wagner (AG Christlicher Kirchen) und Mirja Kon-Thederan (AG Garten der Religionen) warben für einen gelebten Dialog.

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