Menü
eService
Direkt zu
Suche

Quo vadis Nördliche Karlstraße?

Bürgerinformation über die Ergebnisse des Reallabors und die weiteren Planungsschritte

Die Stadtverwaltung stellt die Ergebnisse des Reallabors Karlstraße vor. Die Stadtverwaltung stellt die Ergebnisse des Reallabors Karlstraße vor. © Stadt Karlsruhe, Georg Hertweck

Große Zustimmung bei Anwohnenden und Passanten, aber auch Vorbehalte bei den Geschäftsleuten – auf diesen Nenner ließen sich die Ergebnisse aus der der Evaluation des Reallabors Karlstraße bringen. Während des Verkehrsversuchs im vergangenen Jahr lief die wissenschaftliche Begleitung durch die Hochschule Karlsruhe, nun wurden die Daten bei einer Bürgerversammlung im Stadtmuseum präsentiert.

"Umbau wird empfohlen"

„Ein Umbau der Karlstraße im Sinne des Reallabors entspricht überwiegend den Zielen der Stadt Karlsruhe und wird empfohlen“, zog Prof. Dr-Ing. Jan Riel von der Hochschule als Fazit seiner Untersuchungen. Zu diesen Zielen zählten beispielsweise die Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Attraktivität der Innenstadt sowie die Stärkung des Umweltverbunds und die Steigerung der Umweltqualität. Bei den Befragungen von Passanten, Anwohnern und Gewerbetreibenden erhielten Riel und sein Team überwiegend positive Resonanz. So sprachen sich nur knapp 16 Prozent der Bewohner für die Beibehaltung des Status quo aus. Auch die Gewerbetreibenden sahen mehrheitlich durch das Reallabor eine Verbesserung der Gesamtsituation in der Karlsstraße, bemängelten allerdings überwiegend eine Verschlechterung der Erreichbarkeit. Dies kam auch bei der Bürgerinformation mehrfach zur Sprache.

Auswirkungen auf umliegende Straßen unproblematisch

Über die Auswirkungen des Reallabors auf die umliegenden Straßen informierte Verkehrsplaner Stefan Wammetsberger. Seinen Ausführungen zufolge umging der Autoverkehr die gesperrte Karlstraße vor allem über die Amalien- und Reinhold-Frank-Straße. „Verkehr verteilt sich wie Wasser“, lautete die Erkenntnis des Fachmanns, damit wird „keine Straße zusätzlich so belastet, dass es nicht mehr funktioniert“. Das vorhandene Netz könne eine dauerhafte Schließung der Karlstraße kompensieren.

Haltestellenumbau wichtiges Thema

Eine wichtige Rolle für die weiteren Planungen spielt die Zukunft der Straßenbahnhaltestelle Europaplatz. Da die Verkehrsbetriebe mittelfristig die Stadtbahnlinie S31 in die Innenstadt führen möchten, müssen barrierefreie Haltestellen für Doppeltraktionen mit über 60 Metern Länge zur Verfügung stehen. „Das bekommen wir auf dem Europaplatz nicht hin“, verdeutlichte Lothar Lorenz von den VBK, „weil dort die Zugänge zur U-Strab sind“. Daher müsse die Haltestelle in der Karlstraße ausgebaut werden, was eine Änderung des Straßenquerschnitts in der nördlichen Karlstraße ebenso nach sich ziehe wie den Abbau der Haltestelle auf dem Europaplatz. Wie Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup betonte, sei dies Teil der Planfeststellung der U-Strab. Die Ergebnisse der Evaluierung hätten nach Ansicht des OB gezeigt, dass "dieser Bereich dafür prädestiniert ist". Da "wir nicht für jede Detailfrage schon eine Lösung haben", plädierte das Stadtoberhaupt für eine Fortsetzung des Dialogs. Die nächste Runde folgt nun im Gemeinderat, der sich im September erneut mit dem Thema befassen wird.

Rege Diskussion mit dem Publikum

Die Möglichkeit zum Dialog wurde schon bei der Bürgerinformation rege genutzt. Sowohl kritische Anmerkungen, als auch zustimmende Äußerungen wurden von den anwesenden Personen zum Planungsentwurf vorgetragen. Verschiedene Themenbereiche der Planung zur Karlstraße standen dabei im Fokus. Diskutiert wurde etwa der Haltestellenausbau sowie die damit einhergehende Verkehrsführung mit einer Fußgängerzone in der Karlstraße. Hinterfragt wurde dabei vor allem der Umgang mit dem Nord-Süd-Radverkehr in beide Richtungen. Großen Wert legten die Wortmeldungen auch auf einen reibungslosen Verkehrsfluss für alle Verkehrsteilnehmenden (Fuß, Rad, Pkw und Lieferverkehr) an der Kreuzung Karl-/Amalienstraße. Hierzu sagte OB Mentrup zu, dass dies eine Bedingung für die Umsetzung des vorgestellten Entwurfs sein müsse.

Barrierefreiheit und Erreichbarkeit der Geschäfte

Daneben wurde der barrierefreie Ausbau der Haltstelle sowie des gesamten Europaplatzes mitsamt einem Leitsystem für beeinträchtigte Menschen gefordert. Im Rückgriff auf die Geschichte der Karlstraße wurde zudem die Idee eines Boulevards eingebracht und eine deutlich umfassendere Begrünung im Hinblick auf die Klimaanpassung der Innenstadt gefordert. Die anwesenden Gewerbetreibenden hatten die gute Erreichbarkeit ihrer Geschäfte und Dienstleistungen im Blick, insbesondere ging es dabei um eine Einrichtungen der Gesundheitsbranche.

Die Meinung der Bürgerinnen und Bürger zu den verschiedenen Aspekten der Innenstadt-Gestaltung wird mittels Stellwänden abgefragt.

-

Kopieren Kopieren Schreiben Schreiben