Im Tierpark Oberwald, der Dependance des Zoos Karlsruhe mitten im Wald, wird noch in diesem Jahr ein 5.000 Quadratmeter großes Gehege gebaut. Darin sollen zukünftig Luchse auf eine Auswilderung vorbereitet werden.
„Wir sind extrem stolz darauf, mit der Anlage diesen wichtigen Baustein für künftige Bestandsstützungen des Luchses bauen und dann auch betreuen zu dürfen“, freut sich Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt über die Zusage, das Koordinationsgehege bauen zu dürfen: „Es passt sehr gut in unsere Strategie, den klassischen Zoo in ein Artenschutz-Zentrum umzubauen. Dass wir zudem für das Koordinationsgehege viel Unterstützung von Oberbürgermeister, Bürgermeistern und zuständigen Ämtern bekommen haben, freut uns besonders.“
Die Anlage wird vier etwa gleich große Teilbereiche erhalten sowie ein kleineres Separationsgehege für möglichst stressarme Tiertransfers. Die geschätzten Baukosten von rund 300.000 Euro werden vom WWF Deutschland, der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe sowie aus Projektgeldern des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) bezahlt.
Europaweite Auswilderungen könnten aus Karlsruhe versorgt werden
Die Entscheidung für den Bau der strategisch sehr bedeutenden Anlage in Karlsruhe wurde vom Ministerium in Absprache mit dem Experten-Netzwerk Linking Lynx getroffen. „Das Koordinationsgehege in Karlsruhe wird einen wichtigen Beitrag für nationale und internationale Wiederansiedelungsprojekte sowie für die Vernetzung der Luchspopulationen in Zentraleuropa leisten“, sagt die Linking-Lynx-Koordinatorin Dr. Kristina Vogt.
Neben Bestandsstützungen in Baden-Württemberg könnten weitere Projekte in Deutschland und Europa mit Luchsen aus Karlsruhe versorgt werden. Aktuell gibt es mehr als 20 Zuchtpaare in Tiergärten des Europäischen Zooverbands EAZA, deren zukünftige Jungtiere für Auswilderungen infrage kommen, unter anderem das neu zusammengestellte Paar im Zoo Karlsruhe.