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Windkraft: Debatte um "Edelberg"

Geeignete Standorte für Windkraft / Regionalverband leitet Ausweisung ein

Rauchende Schornsteine des Kohlekraftwerks im Karlsruher Rheinhafen Flächen für Windkraft sorgten für rege Diskussion. © Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin

Aufgrund gesetzlicher Vorgaben hat der Regionalverband Mittlerer Oberrhein die Ausweisung von Vorrang-Standorten für Wind- und Solarenergie eingeleitet. Erstmals im Juli 2023 wurden Flächen-Kulissen vorgeschlagen. Insgesamt zwei Prozent der Landesflächen sollen künftig für die Energiewende bereitstehen. Darüber sprach jüngst auch der Gemeinderat nach den Vorberatungen in Ortschaftsräten.

„Windkraft macht mehr Wind, ist sichtbarer als Freiflächen-Photovoltaik“, sagte Dr. Clemens Cremer für die Grünen-Fraktion einleitend zur Debatte um die Flächenausweisung. Betroffen ist die Gemarkung Karlsruhe beim Thema Windkraft von zwei Standorten: dem bestehenden „Energiehügel“, auf der Deponie West, der mit dem neuen Teil-Regionalplan und einer Fläche von 18,5 Hektar verbindlich festgeschrieben werden soll. Angedacht sind zudem Flächen im Gebiet „Edelberg“, unweit der Hedwigsquelle, das mit etwa sechs Hektar Wettersbacher Gemarkung tangiert – aber überwiegend auf Gebiet der Stadt Ettlingen liegt.

Ablehnung des Gebiets "Edelberg" fand keine Mehrheit

Stadtrat Cremer hielt die Begründung für die Ausweisung am „Edelberg“ für gut abgewogen. Doch um die Fläche – einem Grünzug im Wald, und Teil des Landschaftsschutzgebiets „Grünwettersbacher Wald“ – gab es rege Diskussionen. So hatte sich der Ortschaftsrat Wettersbach mehrheitlich gegen die Ausweisung ausgesprochen. Auch SPD-Stadtrat Dr. Anton Huber sah den „Edelberg“ mit gewisser Sorge. Für OB Mentrup schien es wichtig, hier „nach fachlichen Kriterien zu entscheiden“. Ein Antrag von Dr. Paul Schmidt (AfD), die Stadt solle die Fläche ablehnen, fand keine Mehrheit.

Begrüßt wurde dagegen eine Initiative des Grötzinger Ortschaftsrats, die Flächen-Kulissen noch zu erweitern – und erhielt im Gremium 41 Ja-Stimmen. Den Antrag hatten die Grünen eingebracht. Bei dem Gebiet „Steigleitern“, nördlich an Grötzingen grenzend, handelt es sich um ein 131 Hektar großes Gebiet. Der Verband hatte die Fläche bisher nicht aufgenommen.

Weniger inhaltliche Kontroversen gab es bei der Debatte um Standorte für Photovoltaik-Anlagen auf Gemarkung Karlsruhe. Auf Wunsch des Stupfericher Ortsvorstehers Alfons Gartner sollen Vorbehalte zu einem Gewerbegebiet nahe der Autobahnauffahrt in die Stellungnahme der Stadt einfließen. Bei der Kritik wurde er unterstützt von CDU-Stadtrat Tilman Pfannkuch.

Dieser Artikel erschien in der StadtZeitung Nr. 12 am 22. März 2024.

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