Stadtarchiv und Gleichstellungsbüro laden ein
Gleich mehrere Jubiläen zu Meilensteinen auf dem Weg zur Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern gibt es 2024 zu feiern: 75 Jahre Gleichberechtigung im Grundgesetz, 30 Jahre Gleichstellung als Verfassungsauftrag im Grundgesetz und 30 Jahre FrauenStreikTag. Diese Ereignisse bilden den Ausgangspunkt für die vom Stadtarchiv und dem Gleichstellungsbüro der Stadt Karlsruhe präsentierte Ausstellung GLEICHBERECHTIGT?!, die seit dem Internationalen Frauentag am 8. März bis zum 5. April in der Rotunde im Erdgeschoss des Neuen Ständehauses zu sehen ist.
Obwohl die Gleichberechtigung der Geschlechter bereits seit Jahrzehnten im Grundgesetz festgeschrieben ist, begegnen Frauen noch heute im Alltag vielen Diskriminierungen. Dies bestätigt auch Verena Meister, die städtische Gleichstellungsbeauftragte: „In den vergangenen Jahren sind wir in der Gleichstellung ein ganzes Stück vorangekommen, aber der Weg zur tatsächlichen Gleichberechtigung ist noch immer lang.“
Historische Ereignisse, aktuelle Entwicklungen
Die Ausstellung beschäftigt sich daher nicht nur mit den historischen Ereignissen, sondern blickt auch auf aktuelle Entwicklungen. Besucherinnen und Besucher erfahren so Interessantes zur Rolle der „Mütter des Grundgesetzes“, zur neuen Frauenbewegung der 1970er bis 1990er Jahre oder zum großen Frauenstreik. Ebenso werden heutige Probleme wie der Gender Care Gap, also die Ungleichverteilung der unbezahlten Sorgearbeit, oder Mehrfachdiskriminierungen betrachtet. Auch die Internationale Frauenbewegung ist vertreten.
„Diese Verbindung von Geschichte und Gegenwart war uns wichtig.“ bekräftigt Dr. Katrin Dort, die Leiterin des Stadtarchivs. „Durch die historische Betrachtung werden aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen verständlicher.“ Auch die Gestaltung der Ausstellung findet sie sehr gelungen. „Bunt, kreativ und unbequem – das passt zu Frauenbewegungen rund um die Welt!“
