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Chefin über Hunderttausende von Medien

Maren Krähling-Pilarek will „dritten Ort“ stärker ins Bewusstsein rücken / Wechsel von der Landesbibliothek

Maren Krähling-Pilarek, Seit 1. Februar 2024 neue Leiterin der Stadtbibliothek.
Maren Krähling-Pilarek, Seit 1. Februar 2024 neue Leiterin der Stadtbibliothek. © Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin

Seit 1993 hat die Karlsruher Stadtbibliothek ihren Sitz im Neuen Ständehaus an zentraler Lage am Friedrichsplatz. Dort erstreckt sich über mehrere Etagen ein wahres Meer von Büchern. Diese sind im digitalen Zeitalter aber nicht mehr nur haptisch zu erfassen. „Wir haben aktuell einen Gesamtbestand von fast 336 000 physischen Medien“, sagt Maren Krähling-Pilarek. Seit dem 1. Februar ist die 43-Jährige neue Leiterin der Stadtbibliothek.

Vom öffentlichen Bibliothekswesen ist die frühere Fachreferentin für Soziologie und Pädagogik an der „nur einen Sprung“ entfernten Badischen Landesbibliothek, an der sie zuvor tätig war, schon seit ihrer Jugend angetan. Dies sei „wie eine Art Breitensport für alle“, im Vergleich etwa zu den wissenschaftlichen Bibliotheken, die sie mit diesem Bild gleichsetzt mit Spitzensport. Als studierte Soziologin nennt sie ein zweites Bild zur Verdeutlichung was für sie eine Bibliothek ausmacht: das Thema „dritter Ort“. Sie nennt das einen Ort der Gemeinschaft, der Ausgleich zu Familie und Beruf schaffen kann – und soll.

Das Thema „dritter Ort“ möchte Krähling-Pilarek in ihrer neuen Arbeitsumgebung mit rund 70 Mitarbeitenden noch stärker ins Bewusstsein rücken. Und dabei für die Bedürfnisse verschiedener Gruppen der Stadtgesellschaft passende Räumlichkeiten und Veranstaltungen anbieten. Was bestehen bleibt, sei die Bibliothek „als Ort des Teilens“. Deren Grundidee sei nun mal Bücher und Medien „aufzubewahren und zugänglich zu machen“. Zusammen mit sieben Außenstellen in den Stadtteilen, inklusive der Kinder- und Jugendbibliothek im Prinz-Max-Palais, erstrecken sich die Buchbestände auf 11 200 laufende Meter Regale. Üblicherweise werde der komplette Bestand innerhalb von 15 Jahren erneuert, sagt die neue Leiterin – nicht mehr gelesene oder wenig nachgefragte Bücher werden dabei aussortiert.

Digitales immer wichtiger

Doch der Wandel ist unaufhaltsam. „Der digitale Bestand wird immer wichtiger“, weiß Krähling-Pilarek. Bereits heute seien zehn Prozent der Ausleihen E-Book-Leihen. Das Portal „onleihe“ ist dabei das größte digitale Tool: mit Zugriff auch auf Fachmagazine und Tageszeitungen. Über die „Digitale Zweigstelle“, wie sie vom Haus selbst im Internet beworben wird, bietet die Stadtbibliothek Karlsruhe rund um die Uhr und mobil digitale Bücher, Hörbücher, Zeitschriften und E-Learning-Kurse „zum Ausleihen“. Voraussetzung ist das Einloggen mit einem gültigen Nutzerausweis. Auch „filmfriend“, ein Streamingdienst für Kinderfilme, ist mit dem Bibliotheksausweis nutzbar.

Für Maren Krähling-Pilarek gehören Bücher auch zum privaten Alltag: sie lese morgens bei der Bahnfahrt, oder abends – wenn die eigenen Kinder am Einschlafen sind. Auch zuhause geht’s für sie offenbar nicht ohne.

Bildcollage der verschiedenen Bibliotheksgebäude in Karlsruhe

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