Hitze – was tut die Stadt?
Bei der Stadtverwaltung Karlsruhe laufen verschiedene Programme und Projekte, die vor Belastungen durch Hitze schützen sollen. Darunter sind Maßnahmen, die kurzfristig während einer Hitzeperiode wirken, sowie langfristige Maßnahmen zum Beispiel innerhalb der Stadtplanung.
Hitzeaktionsplan
Ein zentrales Projekt ist die Erstellung des Karlsruher Hitzeaktionsplans Plan°C: Ziel des Projekts ist es, Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Bürgerinnen und Bürger zu ermitteln und umzusetzen. Dazu gehören unter anderem die Vernetzung aller relevanten Akteure, Aufklärung über hitzeangepasstes Verhalten, und eine Koordinierung der Maßnahmen während einer akuten Hitzewelle.
Stadtplan für heiße Tage
Der Stadtplan für heiße Tage zeigt Orte in der Stadt, die auch während einer Hitzeperiode Abkühlung bieten. Darunter sind Orte wie Trinkwasserbrunnen, Wasserspiele, Toiletten, Grünflächen und öffentliche Gebäude. Der Stadtplan liegt digital und als Faltplan 18,61 MB (PDF) im PDF-Format vor.
Der Faltplan ist an vielen Stellen in der ganzen Stadt kostenlos erhältlich – unter anderem hier:
Rathaus am Marktplatz und Rathaus an der Alb
Stadtbibliothek inklusive Zweigstellen
Bürgerbüro Kaiserallee 8
Tourismusinformation
Volkshochschule
Stimmen aus Karlsruhe: Kühle Orte der Stadt
Mehr Grün in der Stadt
Mehr Grün in der Stadt reduziert den Effekt der städtischen Wärmeinsel und wirkt kühlend auf das Stadtklima. Die Stadt unterstützt daher private Eigentümerinnen und Eigentümer bei der Begrünung ihrer Grundstücke. Über das Förderprogramm zur Dach-, Hof und Fassadenbegrünung gewährt die Stadt finanzielle Zuschüsse für die Begrünung auf privaten Grundstücken und berät individuell über die vielfältigen Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Auswahl der geeigneten Pflanzen. Im Projekt Green GROWnership werden ein digitaler Ratgeber zur Begrünung und andere Formate zur Kommunikation und Aktivierung privater Eigentümerinnen und Eigentümer entwickelt.
Stadtplanung und Städtebau
Langfristig angelegte Maßnahmen zum Schutz vor Hitze liegen im Bereich von Stadtplanung und Städtebau, die über die Bauleitplanung Regelungen zur Anlage von Grün in der Stadt treffen können. Allerdings ist Karlsruhe eine wachsende Stadt, und freie oder frei werdende Flächen sind für Nachverdichtungsvorhaben und die Schaffung neuen Wohnraums sehr begehrt. Die Herausforderung besteht daher darin, bei jeder Fläche aufs Neue den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen gerecht zu werden und zugleich auch in Zukunft ein angenehmes Stadtklima zu erhalten. Ein zentrales Instrument für die Stadtplanung ist der Städtebauliche Rahmenplan Klimaanpassung von 2015, der die besonders betroffenen Gebiete in der Stadt kennzeichnet und für verschiedene Bebauungstypen geeignete Maßnahmen definiert.
Eine wichtige Maßnahme im Rahmen der Stadtplanung ist die Festsetzung von Dachbegrünung und anderen Klimaanpassungsmaßnahmen in Bebauungsplanverfahren. In den meisten neuen Bebauungsplänen der Stadt Karlsruhe wird festgesetzt, dass Fassaden und Flachdächer begrünt werden. Ebenso müssen Freiflächen auf den Grundstücken grundsätzlich begrünt werden.
Grünsatzung
In vielen Gebieten der Stadt gelten jedoch ältere Bebauungspläne ohne Begrünungsvorschriften. Für den Innenstadtbereich ist daher ein übergreifender Bebauungsplan (die sogenannte Grünsatzung) in Vorbereitung, der im Falle von Neu- und Umbaumaßnahmen im Bestand greift und zusätzliche Begrünung vorschreibt.
Im öffentlichen Raum haben Bäume und Stadtvegetation eine wichtige klimaregulierende Funktion - gerade in Zeiten von sommerlicher Hitze. Das Gartenbauamt entwickelt und pflegt das städtische Grün.
Entwicklungspläne
Mit dem Freiraumentwicklungsplan von 2017 liegt ein Fachbeitrag vor, der neben visionären Ausblicken konkrete Ziele und Maßnahmen für ein übergreifendes Grünflächenmanagement aufzeigt. Speziell zum Thema Kleingärten und Gartennutzung hat der Gemeinderat 2020 den Kleingartenentwicklungsplan beschlossen. Die Inhalte dieser Planwerke sollen als fachspezifische Beiträge in die laufenden Planungs- und Entwicklungsprozesse eingebracht werden.
Hitze - was kann ich tun?
Wenn es heiß ist, können Sie kurzfristig die folgenden Maßnahmen ergreifen:
- Bleiben Sie nach Möglichkeit zu Hause und verlagern Sie Aktivitäten in die kühleren Morgen- und Abendstunden.
- Trinken Sie genug. Der Tagesbedarf liegt bei 1,5 bis 2 Litern, die gleichmäßig über den Tag verteilt aufgenommen werden sollen. In großer Hitze ist Trinken noch wichtiger: Die körpereigene Kühlung, das Schwitzen, lässt den Bedarf ansteigen. In der Stadt können Sie die verschiedenen Trinkwasserangebote der Stadtwerke und Trinkwasserbrunnen nutzen. Dabei hilft Ihnen die Trinkwasser-App der Stadtwerke. Oder Sie füllen Ihre Trinkflasche an einer der Refill-Stationen kostenlos auf. Mehr Informationen finden Sie in unserem Flyer „Trinken Sie genug?“
- Wenn Sie in der Stadt unterwegs sind, suchen Sie kühle Orte auf. Dabei hilft Ihnen der Stadtplan für heiße Tage (verfügbar online und als PDF).
- Informieren Sie sich über die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes
Weitere Informationen zum Verhalten während einer Hitzeperiode finden Sie im „Hitze-Knigge“ 2,46 MB (PDF) und im Ratgeber „Tipps für sommerliche Hitze und Hitzewellen“ des Umweltbundesamtes.
Vorbeugende Maßnahmen bei Hitze
Sie können bereits im Vorfeld dazu beitragen, die Hitzebelastung in Ihrer Wohnung und in der Nachbarschaft zu reduzieren: Bäume, Beete, Grünflächen, begrünte Dächer und Fassaden – diese und weitere Pflanzungen wirken kühlend auf die direkte Umgebung und reduzieren obendrein das Risiko von Überschwemmungen durch Starkregen. Die Stadt Karlsruhe unterstützt Sie dabei mit den folgenden Programmen und Projekten:
- Sie sind Hauseigentümerin oder Hauseigentümer und möchten das Dach, Fassade oder Hinterhof begrünen? Die Stadt Karlsruhe fördert Ihr Vorhaben mit einer individuellen Beratung und großzügiger finanzieller Unterstützung – wenn die Förderbedingungen erfüllt sind. Mehr Informationen erhalten Sie beim Förderprogramm für Dach-, Hof und Fassadenbegrünung.
- Übernehmen Sie eine Grünpatenschaft zum Beispiel für einen Baum vor Ihrer Haustür.
- Probieren Sie sich als Gärtnerin oder Gärtner in der Stadt. Mehr Informationen finden Sie bei Urban Gardening, beim Gartenträume-Wettbewerb und beim Projekt Green GROWnership.