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Luftqualität in Karlsruhe: Relevante Luftschadstoffe und Grenzwerte

Die Gesetze zum Immis­si­ons­schutz geben Grenzwerte für Luft­schad­stoffe wie Feinstaub, Stickoxide und Ozon vor. Sie haben den Schutz der mensch­li­chen Gesundheit als Ziel.

Die Verordnung über Luft­qua­li­täts­stan­dards und Emissi­ons­höchst­men­gen (39. BImSch­V) ­gibt die Grenzwerte für die Konzen­tra­tio­nen von verschie­de­nen Luft­schad­stof­fen vor.

Sie beziehen sich sowohl auf die Jahres­mit­tel­werte eines Luft­schad­stoffs als auch auf die zulässige Überschrei­tung von Kurz­zeit­wer­ten an einer bestimmten Anzahl an Stunden oder Tagen in­ner­halb eines Kalen­der­jah­res. Die Grenzwerte werden so fest­ge­legt, dass gesund­heit­li­che Beein­träch­ti­gun­gen bei einem dau­er­haf­ten Aufenthalt an einem Ort so weit wie möglich ­ver­hin­dert werden. Denn hohe Luftschad­stoff­kon­zen­tra­tion können A­tem­wegs­er­kran­kun­gen hervor­ru­fen.

Grenzwerte

Relevante Luftschad­stoffe sind Feinstaub, Stickoxide und Ozon. Die Grenzwerte für die Konzen­tra­tio­nen dieser drei Stoffe aus der 39. BImSchV finden Sie unten.

Feinstaub wird vor allem durch mensch­li­ches Handeln erzeugt, z. B. durch Emissionen aus Kraft­fahr­zeu­gen, Kraft- und Fern­heiz­kraft­wer­ken, Öfen und Heizungen in Wohnhäu­sern, bei der Metall- und Stahl­er­zeu­gung oder beim Umschlagen von Schutt­gü­tern. Als natürliche Quelle ist unter anderem die Bo­den­ero­sion zu nennen.

Schadstoff   Jahresmittelwert Kurzzeitwert
PM10 (Feinstaub) 40 µg/m3

Überschreitung von 50 µg/m3 im Tagesmittel an maximal 35 Tagen pro Jahr

Stick­stof­foxide (NOX) entstehen bei Verbren­nungs­pro­zes­sen mit hohen Tempe­ra­tu­ren, wobei in Ballungs­ge­bie­ten der Straßen­ver­kehr ­die bedeu­tendste Quelle ist. Zunächst wird überwie­gen­d ­Stick­stoff­mon­oxid (NO) freige­setzt. Erst in der Atmosphä­re er­folgt eine weitere Oxidation zu Stick­stoff­di­oxid (NO2).

Schadstoff   Jahresmittelwert Kurzzeitwert
NO2    40 µg/m3

Überschreitung von 200 µg/m3 im Stundenwert in maximal 18 Stunden pro Jahr

Ozon ist ein gasför­mi­ges Sauer­stoff­mo­le­kül, das bei höherer ­Kon­zen­tra­tion in der Atemluft gesund­heit­li­che Auswir­kun­gen auf den Menschen hat, beispiels­weise Reizungen der Schleim­häute, Entzün­dungs­re­ak­tio­nen der Atemwege, Einschrän­kung der Lun­gen­funk­tion und Minderung der körper­li­chen ­Leis­tungs­fä­hig­keit.

Bei Pflanzen treten Schäden an Blattor-ganen auf, langfris­tige Belas­tun­gen beein­träch­ti­gen Wachstum und Ern­teer­träge.
Ozon wird aus Vorläu­fer­sub­stan­zen in den bodennahen Schich­ten ­der Atmosphäre gebildet. Sonnen­ein­strah­lung liefert die Energie ­für die Ozonbil­dung, daher spricht man von einer photo­che­mi­schen ­Re­ak­tion. Stick­stoff­di­oxid (NO2) zerfällt unter Sonnen­strah­lung zu Stick­stoff­mon­oxid (NO) und atomarem Sauerstoff (O). Dieses ­re­ak­tive Sauer­stof­fa­tom verbindet sich mit dem moleku­la­ren ­Sau­er­stoff (O2) der Luft zu Ozon (O3). Das entstan­dene Ozon kann mit Stick­stoff­mon­oxid jedoch wieder zu den Ausgangs­stof­fen, mole­ku­la­rem Sauerstoff und Stick­stoff­di­oxid reagieren.

Flüch­ti­ge ­or­ga­ni­sche Verbin­dun­gen (VOC, volatile organic compounds) ­for­cie­ren ebenfalls die Ozonbil­dung, indem sie mit NO zu NO2 rea­gie­ren, das zu Ozon weiter­rea­giert. Dadurch wird die O­zon­bil­dung verstärkt und es steht weniger Stick­stoff­mon­oxid für den Ozonabbau zur Verfügung. Ozon wird also nicht direk­t e­mit­tiert, sondern erst chemisch gebildet.

Schadstoff   Jahresmittelwert Kurzzeitwert
Ozon   

Zielwert von 120 µg/m3 als höchster 8-Stunder-Mittelwert eines Tages

180 µg/m3 als Informationsschwelle für die Bevölkerung

Kontakt

Zentraler Juristischer Dienst

Immissionsschutzbehörde

Karl-Friedrich-Straße 10
76133 Karlsruhe

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