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Boden

Boden bildet ein komplexes System aus mineralischen und organischen Bestandteilen und seinem belebten Anteil. Er kann klimaschädliche Treibhausgase speichern und kühlt über Verdunstung. Auf ihm wachsen unsere Nahrungsmittel. Indem er Niederschlagswasser zurückhält, leistet er einen Beitrag zum Hochwasserschutz. Außerdem hält er eingetragene Schadstoffe zurück und schützt so unser Grundwasser. In besonderer Ausprägung ist er Lebensgrundlage für seltene Pflanzen und Tiere.

Das Bild zeigt einen Ausschnitt eines landwirtschaftlich genutzten Bodens.

Natürliche Bodenvorkommen

So vielfältig wie die Naturräume im Stadtgebiet vom Rhein bis in den Kraichgau und an den Schwarzwaldrand ist auch das natürliche Bodenvorkommen.

Die Auenböden der Rheinniederung, dem Tiefgestade entstanden aus den Sedimenten des Rheins, die sich seit der letzten Eiszeit abgelagert haben. Sie sind stark beeinflusst durch die hohen Grundwasserstände. So haben sich braune Auenböden aus sandig bis schluffigem Auenlehm und Gleye sowie stellenweise Niedermoore entwickelt.

Die trockenen Sandböden auf der Niederterrasse im Hochgestade (Hardtebene) sind größtenteils von Flugsand, Sand und Kies aufgebaut. Braunerden, Parabraunerden und podsolige Braunerden sind die vorherrschenden Bodentypen. Die Standorte sind trocken, meist nährstoffarm, tief entkalkt und gut wasserdurchlässig. Im Osten wird die Niederterrasse von der Kinzig-Murg-Rinne durchzogen. Dort befindet sich eine ähnliche Bodenvergesellschaftung wie in der Rheinniederung.

In der Vorbergzone und im Kraichgau dominieren die fruchtbaren Lößböden. Die Parabraunerden und vor allem Pararendzinen aus Löß sind am weitesten verbreitet. Aus abgeschwemmtem Bodenmaterial, das sich am Hangfuß und in den Mulden nach Erosionsvorgängen abgelagert hat, haben sich die schluffig-lehmige Kolluvien entwickelt.

Am westlichen Schwarzwaldrand sind die Lößlehmdecklagen noch häufig ausgeprägt. Dort überlagern die Parabraunerden sowie die Braunerden den dort anstehenden Oberen Buntsandstein. An den unteren Hängen und Böschungen sind die Böden der Schwarzwaldrandplatten, die Braunerden und Pseudogley-Braunerden entstanden.

Ausführlichere Informationen zu den regionalen Böden mit dem Bezug zur Geologie, des Klimas sowie der Verbreitung der Böden finden Sie in der Broschüre des Regierungspräsidiums Karlsruhe „Landschaften und Böden im Regierungsbezirk Karlsruhe"

Stadtböden

Die ursprünglich natürlichen Böden im Stadtgebiet wurden im Laufe der Zeit durch die menschliche Siedlung, Krieg und Nutzungen stark überprägt. Als sogenannte Stadtböden sind sie Zeuge dieser Veränderungen. Anlässlich des Internationalen Tag des Bodens im Jahr 2010 wurde im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe zu diesem interessanten Thema einen Filmbeitrag erstellt.

Geeignetes überschüssiges Oberbodenmaterial aus Baumaßnahmen kann durchaus sinnvoll auf landwirtschaftlichen Flächen verwertet werden. Dies setzt voraus, dass auf der vorgesehenen Auftragsfläche eine Bodenverbesserung und/oder eine Bewirtschaftungserleichterung erzielt wird. Dafür sind eine fachkundige Planung und eine sorgsame Umsetzung wichtig. Der ursprüngliche Boden auf der vorgesehenen Auftragsfläche darf auf keinen Fall in seinen Eigenschaften oder durch nachteilige Auswirkungen wie beispielsweise Verdichtungen verschlechtert werden.

Bereits beim Aushub der Baugrube muss die Baufirma daher besonders auf einen sorgsamen Abtrag des humushaltigen Oberbodens und des kulturfähigen Unterbodens ohne Vermengung mit Fremdmaterial oder dem anstehenden Gestein zu achten. Es ist daher beim Ausheben der Baugrube sorgfältig und lagenweise abzutragen, um den kulturfähigen Unterboden nicht zu vermischen.

Für eine Auffüllung auf über 500 Quadratmeter Fläche oder über zwei Meter Höhe ist eine bau- und naturschutzrechtliche Genehmigung (§ 49 LBO und § 19 NatSchG BW) erforderlich.

Zum Antragsformular

Informationsblatt 100 KB (PDF)

Wir empfehlen im Vorfeld immer – auch wenn die genannte genehmigungsrechtliche Grenze unterschritten wird – eine Kontaktaufnahme mit dem Umwelt- und Arbeitsschutz, um einem eventuellen Konflikt und besonderen Anforderungen frühzeitig zu begegnen.

Auch hier hilft Ihnen das Informationsblatt 100 KB (PDF) weiter.

Weitere Informationen zum Thema Auffüllung von landwirtschaftlichen Flächen finden Sie im Merkblatt Bodenauffüllungen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg.

Ausführliche Informationen zum Schutz des Bodens, warum er für uns so wertvoll ist, welchen Gefahren er ausgesetzt ist und wie wir sorgsam mit ihm umgehen können, finden Sie auf folgenden Seiten:

Informationen zum Bodenschutz des Umweltbundesamts

Informationen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg

Informationen des Bundesverbands Boden e.V.

Durch die Nutzung des Bodens als Industrie- oder Gewerbestandort, durch einen unsachgemäßen Umgang mit wassergefährdenden Stoffen oder Ablagerungen können Fremd- und Schadstoffe in den Boden eingetragen werden und Altlasten entstehen.

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