Schutzgebiete

Ein Schonwald beheimatet oft besondere Waldgesellschaften mit seltenen Tier- und Pflanzenarten. Meist sind diese Besonderheiten durch eine bestimmte Art der Waldbewirtschaftung entstanden und vom Menschen erhalten oder gefördert worden. Das können zum Beispiel historische Formen der Waldbewirtschaftung wie Waldweide oder Mittelwaldwirtschaft sein. Für den Erhalt dieser besonderen Strukturen ist es also wichtig, dass sie nachhaltig auf eine bestimmte Weise gepflegt werden. Die Art der Pflege, die Zielsetzungen und schützenswerten Objekte werden in einer Schonwaldverordnung von der höheren Forstbehörde in Abstimmung mit den Waldbesitzenden festgelegt.

Im Karlsruher Stadtwald gibt es zwei Schonwälder:

Rappenwört-Großgrund

Größe: 159,5 Hektar

Ziel: Die Erhaltung und Förderung eines vielfältigen, standortstypischen und naturnahen Waldökosystems in der Rheinaue. Es wird von zahlreichen, an das kleinflächig wechselnde Mosaik der Rheinauen-Standorte angepassten Waldgesellschaften geprägt und beheimatet zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Oberwald-Rißnert

Größe: 185 Hektar

Ziel: Die Erhaltung und Förderung des vielfältigen, standortstypischen und naturnahen Waldökosystems, das an das kleinflächig wechselnde Mosaik der Standorte der Kinzig-Murg-Rinne und des Hardtrückens angepasst ist.

Ein Bannwald ist ein sich selbst überlassenes Waldreservat. Hier sind keine menschlichen Eingriffe erlaubt. Natürliche Prozesse sollen ungestört ablaufen können. Bannwälder sind auch Beobachtungsflächen, die wissenschaftlich betreut werden. Forstleute und Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen möchten herausfinden wie sich der Wald ohne Einfluss des Menschen entwickelt.

In Karlsruhe gibt es einen kleinen Bannwald (4,5 Hektar) im Walddistrikt Rißnert.

17 Prozent – das sind 387 Hektar – des Karlsruher Stadtwaldes liegen innerhalb von Naturschutzgebieten. In diesen Waldflächen hat der Naturschutz oberste Priorität. Die Pflege dieser Wälder ist darauf ausgerichtet, dass der Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten dauerhaft erhalten bleibt.

Gemeinsam mit dem Amt für Umwelt- und Arbeitsschutz, der höheren Naturschutzbehörde und weiteren städtischen Ämtern kümmern sich die Mitarbeitenden des Forstamts darum, dass Erholungssuchende die Naturschutzgebiete genießen können, ohne dass die Natur dadurch Schaden nimmt.

Weitere Informationen zu den Naturschutzgebieten

77 Prozent – das sind 1.741 Hektar – des Karlsruher Stadtwaldes liegen innnerhalb von Landschaftsschutzgebieten. Diese Schutzgebiete sollen den spezifischen Charakter und die Einzigartigkeit eines Landschaftsraumes bewahren.

Weitere Informationen zu den Naturschutzgebieten

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord ist weit mehr als ein Erholungsgebiet vor den Toren Karlsruhes. Wichtige Ziele sind die Bewahrung der Kulturlandschaft und deren verträgliche Nutzung für Naherholung und Tourismus. Hier fügen sich Naturerlebnis, Sport und Freizeit aber auch Kultur, Genuss und regionale Produkte zu einem vielfältigen, bunten Schaufenster der Region zusammen. Durch den Beitritt Karlsruhes können sich die Aktivitäten der quirligen Großstadt mit denen des landschaftlich reizvollen Umlands verzahnen.

2021 ist Karlsruhe mit Teilen des Stadtgebietes auf Gemarkung Durlach dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord e. V. beigetreten. Die Flächen von Durlach, Hohenwettersbach, Stupferich, Wettersbach und Wolfartsweier sind nun Teil des mit einer Fläche von rund 420.000 Hektar bundesweit größten Naturparks in Deutschland.

Damit reicht der Schwarzwald nicht nur geologisch bis nach Karlsruhe. Er rückt noch näher ins Bewusstsein der Menschen als vielfältige Kultur- und Erholungslandschaft mit herausragender Bedeutung für Naturschutz und Landschaftspflege. Die Stadt entwickelt damit auch eine Achse vom stadtnahen Raum über die vielfältige Kulturlandschaft des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord bis hinein in die wilde Welt des Nationalparks Schwarzwald, mit dem die Stadt eine Patenschaft verbindet.