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Schlussstein der Gestaltung

Umrisse der Konkordienkirche umsäumen Pyramide

Erinnerung: Der Grundriss der 1807 abgebrochenen ersten Karlsruher Kirche soll auf dem Marktplatz sichtbar werden. Foto: Stadtarchiv Erinnerung: Der Grundriss der 1807 abgebrochenen ersten Karlsruher Kirche soll auf dem Marktplatz sichtbar werden. Foto: Stadtarchiv © Stadt Karlsruhe, Stadtarchiv

200 Jahre ist es her, dass mit dem Bau der Pyramide auf dem Marktplatz begonnen wurde. Ihr weichen musste damals die Konkordienkirche. Um an diese zu erinnern, wurden jetzt deren Umrisse um die Pyramide herum in den Granitstein gefräst. "Dies ist der Schlussstein der Oberflächengestaltung des Markplatzes", erläuterte Baubürgermeister Daniel Fluhrer auf einem Pressetermin in der vergangenen Woche.

Zwischen 1719 und 1722 wurde die evangelisch-lutherische Kirche am damaligen Südrand des neu gegründeten Karlsruhe errichtet - nach den Plänen von Baumeister Friedrich von Batzendorf und zentral gelegen gegenüber des ebenfalls von ihm entworfenen Schlosses. Abgeleitet von dem lateinischen Wort "concordia" habe der Name zur Eintracht unter den christlichen Konfessionen ermahnt, erläuterte Fluhrer den Zusammenhang zu den vorausgegangenen zwei Jahrhunderte andauernden, innerchristlichen Konfessionskämpfen. Ursprünglich als massiver Steinbau geplant, konnte aus Kostengründen nur ein verputzter Fachwerkbau ausgeführt werden. Die Länge einer Achse entsprach rund 75 Schuh – damals etwa 25 Meter. Der Kirchturm war zentral angeordnet, darum herum die vier halbrunden Bögen, die sogenannte Konchen.

Fuge für Fuge wurden die Konchen in den Granit gefräst.
Konkordienkirche
Wie ein Kleeblatt: Der Grundriss der 1722 fertiggestellten Konkordienkirche.

Keine hundert Jahre nach Fertigstellung, im Jahr 1807, musste die Kirche der Stadterweiterung nach Süden und des dadurch vergrößerten Marktplatzes weichen. "Friedrich Weinbrenner stand die Konkordienkirche im Wege", so Fluhrer. Denn nach dessen Plänen wurde an dieser Stelle zunächst eine Pyramide aus Holz, später ab dem Jahr 1823 aus Stein errichtet. Als "Ersatz" für die Konkordienkirche wurde die nur wenige Meter entfernte Stadtkirche errichtet. Die Trümmer der abgebauten Konkordienkirche liegen noch immer im Boden und verbleiben dort. Erst mit den Bauarbeiten am Stadtbahntunnel wurden sie wieder entdeckt und der genaue Standort der Kirche ermittelt - daher ist das Kleeblatt nicht ganz symmetrisch um die Pyramide herum. Die Kosten für die fünf Tage andauernden Arbeiten betragen rund 35.000 Euro.

Noch verhüllt ein Bauzaun die Fassade der Pyramide, da derzeit noch die Fugen der Bodenplatten restauriert werden. Dieses sehr witterungsabhängige Prozedere - so darf es etwa nicht regnen - dauert noch bis voraussichtlich Ende Oktober. Dann kann die Pyramide samt ihrer neuen "Umrahmung" auf dem Boden betrachtet werden. -has-

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