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Ein guter Tag für Neureut

Gemeinderat spricht sich überwiegend für Gewerbegebiet im Gottesauer Feld aus

Schrägluftbild Das Gebiet liegt im Norden des Stadtteils Neureut. © Stadt Karlsruhe, Roland Fränkle

Den Weg für das „letzte Gewerbegebiet in Karlsruhe“, wie es SPD-Stadträtin Irene Moser ausdrückte, ebnete der Gemeinderat: Der Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans fand mehrheitliche Zustimmung im Gremium. Auf 23,7 Hektar sollen nun im Norden von Neureut attraktive Gewerbeflächen entstehen. Der Flächennutzungsplan weist das Areal bereits überwiegend als „geplante gewerbliche Baufläche“ aus.
„Das ist ein sehr gutes Beispiel, wie wir uns die Ausweisung von Gewerbeflächen vorstellen“, lobte Leonie Wolf (Grüne) – ihre Fraktion sehe zum einen den Bedarf, scheue jedoch gleichzeitig die weitere Versiegelung. „Aber gerade für diese Interessen gibt es hier einen übergeordneten Blick.“ Dem schloss sich Detlef Hofmann an. Man schaffe in Neureut die Grundlage, dass sich neue Unternehmen ansiedeln. „Wir müssen aber mehr Gas geben“, mahnte der CDU-Stadtrat und verwies auf die Laufzeit des Verfahrens

Der Großteil des Gebiets wird von Ackerflächen eingenommen und grenzt an Gewerbe und Wohnbebauung.

Auch FDP-Stadtrat Tom Høyem („guter Tag für Neureut“), AfD-Stadtrat Dr. Paul Schmidt („Gutachten hat uns bescheinigt, dass wir diese Flächen brauchen“) und Jürgen Wenzel (FW|FÜR) stimmten zu, letzterer gab künftige Einnahmen durch die Gewerbesteuer im Stadtsäckel zu bedenken: „Ja, es tut weh, Flächen zu versiegeln, aber wir müssen abwägen, wie wir unsere Stadt finanziell sichern und Attraktivität schaffen.“ Der Faktor der Haushaltsentlastung war auch für Stadträtin Ellen Fenrich ausschlaggebend. Einem Großteil der Fraktionen war auch die Verlegung der Rettungswache wichtig: „Die Feuerwehr macht dann wertvolle Wohnfläche im Zentrum frei“, betonte SPD-Stadträtin Moser.

Keine Zustimmung gab es indes aus den Reihen von Linken und KAL/Die Partei. Für Mathilde Göttel war das Vorhaben nicht mit der „Netto-Null“ beim Flächenverbrauch zu vereinbaren, ähnlich argumentierte Lüppo Cramer, der auf bereits versiegelte Flächen verwies, die optimierbar seien. „Im letzten Gemeinderat haben wir wegen vier Bäumen erbitterte Diskussionen geführt und heute winkt man ein solches Anliegen durch“, so der Stadtrat. Auch OB Mentrup bedauerte den Verzicht auf wichtige landwirtschaftliche Flächen, gab aber zu bedenken, dass man die Ausgleichsmaßnahmen übererfülle.

Dieser Artikel erschien in der StadtZeitung Nr. 4 am 26. Januar 2024.

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