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Zoologischer Stadtgarten: Sensor-Ei liefert Daten zu bedrohten Vögeln

Menschen vor einem Computer © Zoologischer Stadtgarten, Timo Deible

Nach neun Jahren Entwicklung ist ein Sensor-Ei „made in Karlsruhe“ bei Gelegen im Einsatz – zur Erforschung der Brutbiologie bedrohter Vogelarten könnte es von großem Wert sein. 

Das Exotenhaus hat einen Schaukasten, der die Funktion des mit allerlei Technik ausgestatteten Eis demonstriert. Der Zoo kooperiert mit der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik an der Hochschule Karlsruhe. Maßgeblich die Entwicklung vorangetrieben haben Zoodirektor Prof. Dr. Matthias Reinschmidt und Prof. Klemens Gintner (Elektronik und Sensorik), der den damaligen Leiter des Loro Parque auf Teneriffa zufällig auf einer Bahnfahrt an den Bodensee kennenlernte. Dabei entstand direkt die Idee eines Sensor-Eis, das Daten zu Temperatur, Feuchtigkeit, Drehung, Lage liefert: „wichtig für eine erfolgreiche Zucht bedrohter Arten in Menschenobhut“.

Das Demo-Ei entstand letztlich im Rahmen der Bachelorarbeit Elias Wendlers. Die Zoofreunde Karlsruhe unterstützten finanziell: Vorsitzende Gisela Fischer (unser Bild zeigt sie mit (v. l.) Gintner, Wendler und Reinschmidt) sieht darin ein tolles Beispiel der Zusammenarbeit für Forschung, „die über den Zoo direkt wichtigen Einsatz findet und bedeutende Daten liefern kann“. Reinschmidt betont: „Die Nachzucht bedrohter Vogelarten ist eine Herzensangelegenheit für mich. Wir hoffen, die Erhaltungszuchten damit verbessern zu können und gleichzeitig der Öffentlichkeit zu präsentieren, wie wir das machen.“

Bisher gab es für die Bruttemperaturen vieler Vögel nur näherungsweise hochgerechnete Literaturwerte. „Ein von mir berechneter Wert wird seit Jahren als Referenzwert angenommen. Wissenschaftlich erforschte Werte ermöglichen es uns, die Bedingungen der Naturbrut genau nachzuahmen“, erläutert der Zoodirektor. Das Sensor-Ei hat drei Temperatursensoren, einen Feuchtigkeitsmesser sowie Sensoren für die Lage, und es kann in Nachbildungen ganz verschiedener Eier eingebaut werden. Brütende behandeln das Objekt wie ein eigenes Ei, die Sensoren übermitteln die Werte. Bei Brachvögeln (in der Natur) und Kubaflamingos sind die Eier schon im Einsatz. -red-

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