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Städtischer Beteiligungsbericht: Leichte Erholung nach Pandemie

Belastung des Haushalts im Vergleich zum Vorjahr gesunken / Personalzahlen wachsen

Volkswohnung Gewinn erzielt. Für die Volkswohnung GmbH weist der städtische Beteiligungsbericht ein solides Ergebnis aus. © Volkswohnung GmbH

Daseinsvorsorge hat ihren Preis. Bei Nahverkehr, Gesundheit, Energie, Sportstätten oder Kultur stehen in der Regel hohe Ausgaben geringeren Einnahmen gegenüber. Dies spiegelt sich im Beteiligungsbericht der Stadt Karlsruhe für das Geschäftsjahr 2021 wider, den der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis nahm.

Verluste durch städtischen Haushalt ausgeglichen

Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass die von den städtischen Tochtergesellschaften wahrgenommenen Aufgaben den Haushalt der Stadt stark belasten. Rund 122,7 Millionen Euro waren erforderlich, um die Verluste auszugleichen. Dem standen 28,1 Millionen an Ausschüttungen an die Stadt gegenüber, so dass sich der Saldo auf 94,6 Millionen Euro belief. Das sind zwar 5,3 Millionen Euro weniger als im Vorjahr, aber im Vergleich zu 2017 sind die Aufwendungen um rund das Fünffache gestiegen.

Talsohle durchschritten

"Das Berichtsjahr 2021 war immer noch maßgeblich geprägt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie", erläutert Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz in der Einleitung zum Beteiligungsbericht. Bei vielen der insgesamt 44 aufgelisteten Eigenbetrieben, Unternehmen und Stiftungen, an den die Stadt Karlsruhe unmittelbar oder mittelbar mit mindestens 25 Prozent beteiligt ist, führten die Zahlen aus der 2020 durchschrittenen Talsohle wieder nach oben. Von den großen Unternehmen konnte die Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH (KVVH) das Jahresergebnis um 21,7 auf 7,7 Millionen Euro verbessern. Auch die Karlsruher Messe und Kongress GmbH verbesserte sich um 7,6 Millionen, ebenso wie die Volkswohnung, deren Ergebnis um 4,5 Millionen über dem Vorjahr liegt. Die Volkswohnung weist mit einem Gewinn von 17,4 Millionen Euro zugleich das beste Ergebnis der städtischen Gesellschaften auf. Dagegen machen sich die Corona-Pandemie und weitere Faktoren beim Klinikum weiter stark bemerkbar, dessen Ergebnis um 10,9 Millionen Euro unter dem Vorjahr liegt.

Personalzahlen im Konzern Stadt Karlsruhe haben zugelegt

Die Personalzahlen im gesamten Konzern Stadt Karlsruhe belaufen sich im Berichtsjahr 2021 auf 13 951 Vollkraftstellen, davon arbeiten rund 61 Prozent in den Beteiligungsgesellschaften. Damit ist die Gesamtzahl der Beschäftigten seit 2010 um rund 3000 Vollkraftstellen gestiegen.

Das Zahlenwerk sei zwar einerseits "ein wertvolles Instrument zur Steuerung", befand Stadtrat Friedemann Kalmbach (FW|FÜR), mahne aber andererseits auch zum Handeln: "Wir sind überall in starkem Steigflug und können das auf Dauer nicht durchhalten", sagte Kalmbach. Für Oliver Schnell (AfD) spiegle der Beteiligungsbericht gar "den finanziellen Abstieg der Stadt Karlsruhe wider". 

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