Menü
eService
Direkt zu
Suche

Mahnwache erinnert an die Reichspogromnacht

Zum 9. November versammeln sich Schülerinnen und Schüler am Gedenkort in der Kronenstraße

Die jährlich stattfindenden Mahnwachen am 9. November erinnern jedes Jahr an die Zerstörung der Synagoge in der Kronenstraße. Die jährlich stattfindenden Mahnwachen am 9. November erinnern jedes Jahr an die Zerstörung der Synagoge in der Kronenstraße. © Stadt Karlsruhe, Presse- und Informationsamt

Am Mittwoch, 9. November, erinnern 84 Jahre nach der Reichspogromnacht Schülerinnen und Schüler der Katholischen Fachschule für Sozialpädagogik Agneshaus mit einer Mahnwache an die verfolgten und ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger Karlsruhes. Um 14 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, sich am Gedenkort für die ehemalige Synagoge in der Kronenstraße 15 zu versammeln, wenn ein Gebet gesprochen und gesungen wird.

Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Karlsruhe nehmen ebenfalls an der Gedenkveranstaltung teil.

 

Zur Geschichte der Karlsruher Synagogen

1806 wurde die wachsende jüdische Gemeinde in Karlsruhe mit einer von Friedrich Weinbrenner entworfenen Synagoge mit einem Sakralbau im Stadtbild sichtbar. Jedoch fiel das im orientalistischen Stil gestaltete Gebäude in der Kronenstraße schon 1871 einem Brand zum Opfer. An seine Stelle trat ein leicht zurückgesetzter Bau in romanischen und renaissancistischen Stilgemisch.

Diese Synagoge, wie auch die der orthodoxen Gemeinde in der Karl-Friedrich-Straße, zerstörten nationalsozialistische Brandstifter in der Nacht vom 9. November 1938.

Mehr Informationen zum Verlauf des Novemberprogroms in Karlsruhe in den Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Band 8 Juden in Karlsruhe und Band 9 Hakenkreuz und Judenstern.

Mehr zum Thema

Erinnerung an Deportations-Opfer

Im Oktober kam eine Delegation zum Deportiertenfriedhof im südfranzösischen Gurs, um an das Schicksal der über 6500 deportierten Jüdinnen und Juden zu erinnern.

Reichsprogromnacht: Achtsam sein und genau hinschauen

„Hugo Nachmann, ermordet in Auschwitz. Regina Nagelstein, ermordet in Gurs …“ Die Erinnerung wachhalten, durch Aussprechen der Namen von Opfern des Nationalsozialismus – dafür sorgten Schülerinnen des St. Dominikus-Gymnasiums bei der Mahnwache zur Reichsprogromnacht am 9. November und verlasen die Namen von Karlsruher Jüdinnen und Juden, die im Zuge der Shoah zu Tode kamen oder umgebracht wurden.

Synagoge an der Knielinger Allee vor 50 Jahren eingeweiht: Längst sichtbarer Teil des Stadtbilds

Das Erinnern an jüdisches Leben in Deutschland enthält unabänderlich die Mahnung an antisemitische Ausgrenzung und die Schrecken der Shoah. Auch die Geschichte Karlsruhes verzeichnet diese finsteren Zeiten. Deren Erwähnung mischte sich bei der Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen der Synagoge an der Knielinger Allee in die Gratulationen.

-

Kopieren Kopieren Schreiben Schreiben