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Lastenräder starten durch

Stadt erneuert Förderung für „flottes Gewerbe” / Weitere Test-Pioniere ausgewählt

Vor dem Kulturzentrum "Tollhaus" werden verschiedene Lastenrad-Modelle präsentiert Vor dem Kulturzentrum "Tollhaus" werden verschiedene Lastenrad-Modelle präsentiert © Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin

Beim Start in die Zweite Runde der Lastenradförderung strahlte die Sonne mit den Test-Pionieren um die Wette. Bestes Radler-Wetter herrschte in Karlsruhe, als Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz vor dem Tollhaus gemeinsam mit Vertretern der Handwerks- und Industrie- und Handelskammer (IHK) acht Betriebe vorstellte, die im Programm "flottes Gewerbe" jetzt kostenlos ein Lastenrad für fünf Wochen ausleihen und damit Erfahrungen sammeln können.

Große Bandbreite der Nutzungsmöglichkeiten

Unter insgesamt 25 Bewerbungen hatte das Team vom Stadtplanungsamt die Test-Pioniere ausgewählt und dabei "teilweise überraschende Anwendungsmöglichkeiten" auf die Straße gebracht, so die Erste Bürgermeisterin. Die Bandbreite reicht von Handwerksbetrieben über Gastronomie, ein medizinisches Labor und ein Software-Haus bis hin zum Badischen Staatstheater. "Beim Stichwort Lastenrad denkt man nicht unbedingt an Kunst und Kultur", erläuterte Chefdramaturgin Gabriele Walter, "aber wir wollen das einfach mal ausprobieren." Befördert werden sollen beispielsweise Kostüme oder kleinere Requisiten.

Mit Bundesförderung kombinierbar

Damit weitere Karlsruher Betriebe und Einrichtungen diesem Beispiel folgen, hat die Stadt neue Fördermittel bereitgestellt. Für 2023 stehen insgesamt 100 000 Euro zur Verfügung. Gefördert werden 25 Prozent des Neupreises eines Elektro-Lastenrads oder E-Anhängers bis zu einer Höhe von 2500 Euro. Dies lässt sich mit der Förderung durch das Bundesumweltministerium kumulieren, so dass ein Zuschuss von bis zu 50 Prozent oder maximal 5 000 Euro möglich ist. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arne Rudolph freute sich ebenso wie Benedikt Koziol von der Handwerkskammer über die Fortführung des Programms. "Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen braucht es Überzeugung und Anreiz, um ein Lastenrad zu beschaffen“, sagte Rudolph. Der Einsatz umweltfreundlicher Transportmittel berühre „ganz wesentliche Themenfelder unserer Zeit“, wie etwa Energiewende und Attraktivierung der Innenstädte.

Auch Erste Bürgermeister Luczak-Schwarz unterstrich die Bedeutung von Lastenrädern: "Als Geburtsstadt von Karl Drais hat Karlsruhe eine Vorreiterrolle übernommen." Dieses Engagement wurde zwischenzeitlich bereits mit einem Preis bedacht. Beim Wettbewerb "Wir machen Mobilitätswende" des Landes Baden-Württemberg landete Karlsruhe auf dem ersten Platz. "Und dies völlig zu Recht", betonte die Wirtschaftsdezernentin, "denn mit dem 'flotten Gewerbe' wird Mobilität kreativ und neu gedacht."

Werkstatt-Infrastruktur ist wichtig

Nicht jeder Fahrradhändler kann die Elektronik oder Spezialbremsen eines Lastenrades mit bis zu 350 Kilogramm Zuladung reparieren. Auf keinen Fall soll eine Firma bei der ersten Panne wochenlang auf einen Service-Partner warten. Daher geht "flottes Gewerbe" ganz grundlegend an das Thema heran. Zunächst sorgt das Projekt dafür, dass eine belastbare Wartungsinfrastruktur im Raum Karlsruhe entsteht. Hersteller von Lastenrädern und -anhängern werden mit den lokalen Radhändlern zusammengebracht. Die Partnerschaft aus Herstellern und Wartungspartnern vor Ort ist die Grundlage für das Gelingen des von der Stadt Karlsruhe gemeinsam mit cargobike.jetzt entwickelten Projektes.

Test-Parcours am 28. Juni

Wer sich für den Einsatz eines Lastenrads im Wirtschaftsverkehr interessiert und verschiedene Modelle ausprobieren möchte, hat dazu am Mittwoch, 28. Juni, Gelegenheit. Von 12 bis 17 Uhr steht vor dem Tollhaus ein Testparcours mit herstellerunabhängiger Beratung zur Verfügung.

Acht Betriebe und Eindrichtungen erhalten als Test-Pioniere für fünf Wochen ein E-Lastenfahrrad

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