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Danke für ein bewegendes Jahr 2022

Lassen Sie gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup ein ereignisreiches Jahr 2022 Revue passieren.

© Stadt Karlsruhe, Boris Burghardt

Liebe Karlsruherinnen, liebe Karlsruher,

ich sehe es als ein gutes Zeichen an, wie sich das Bild auf unserem Marktplatz im Advent 2022 gegenüber dem Vorjahr völlig verändert hat. Waren wir im Dezember 2021 noch gezwungen, wegen Corona den Christkindlesmarkt kurzfristig zu schließen, zieht unsere Weihnachtsstadt in diesem Jahr wieder die Menschen in die City.

Die Pandemie, die uns zwei Jahre lang massiv eingeschränkt hat, scheint beherrschbar. Das Zusammenleben ist auf dem Weg zurück zu einer Normalität. Die Karlsruher Innenstadt wird wieder zum Treffpunkt. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Sie zeigt, wie auch größte Herausforderungen gemeistert werden können.

Und dennoch ist 2022 für Karlsruhe und die Welt anders verlaufen, als wir uns dies je hätten vorstellen können. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat nicht nur das Vertrauen zwischen Staaten erschüttert. Er fordert vor allem auch viele Opfer und vertreibt Menschen aus ihrer Heimat. Die schnelle, gezielte Hilfe für Geflüchtete in Karlsruhe und auch für Menschen in der Ukraine zählt für mich zu den größten Taten unserer Stadtgesellschaft in diesem Jahr. Darauf werden wir aufbauen, wenn wir unseren engen Kontakt zur ukrainischen Stadt Winnyzja schon bald zu einer Städtepartnerschaft ausbauen.

In solchen Situationen kommt es auf Solidarität an, auch im Hinblick auf die hier spürbaren Kriegsfolgen.

Die Preise sind gestiegen wie seit 1951 nicht mehr, vor allem für Strom und Gas. Selbst ein Ausfall der Versorgung kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Unter Federführung der Stadtwerke hat Karlsruhe einen Energiepakt geschlossen, um den Energieverbrauch um 20 Prozent zu senken. Das ist ein historischer Schritt, der jeden Haushalt und jedes Unternehmen finanziell entlastet, und es ist unser Beitrag, um einer Gasmangellage vorzubeugen.

Veränderung aktiv gestalten ist ein Leitthema unserer Stadtpolitik.

Wir konnten in diesem Jahr mit der Freigabe des Karoline-Luise-Tunnels unter der Kriegsstraße die Kombilösung vollenden – ein Jahrhundertprojekt und eine Weichenstellung für die Verkehrswende. Wir gehen nun die Neugestaltung der Innenstadt an, insbesondere der Kaiserstraße. Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeitgestaltung gilt es räumlich neu zu sortieren.

Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistung und Kultureinrichtungen suchen nach neuen Konzepten und Antworten auf ein verändertes Besuchs- und Kaufverhalten und auf eine sich stark verändernde Mobilität. Dabei spielen unser engmaschiges Straßenbahn- und Bus-Netz sowie der Ausbau der Radwege eine zentrale Rolle.

Das gilt vor allem auch für die Menschen in der Region. Auch sie profitieren von vielen Leistungen unserer Stadt, die für Lebensqualität, Sicherheit und Gesundheit unverzichtbar sind. Unser Verkehrsverbund, aber auch das Städtische Klinikum, die Versorgung mit Wasser, Gas und Strom durch die Stadtwerke, zählen unter anderem dazu, ebenso wie das Staatstheater, Messen, Kongresse, Freizeitbäder, Festivals und Kulturbühnen und der Zoo.

Als Zentrum einer großen starken Region haben wir eine besondere Anziehungskraft, die wir erhalten und ausbauen möchten.

Das setzt aber eines voraus: In dieser Zeit des Umbruchs müssen Bund, Land und Kommunen auch zu einer neuen Aufteilung der Finanzierung finden. Das ist notwendig, machbar und politisch geboten. Denn wir als Stadt Karlsruhe können die Last nicht dauerhaft überwiegend alleine tragen.

In dieser Zeit zahlreicher gleichzeitig stattfindender Veränderungen sehe ich viele Risiken aber auch viele Chancen, auch wenn die Themen vielleicht noch unbeherrschbar erscheinen.

Eines ist dabei besonders wichtig: Trotz aller Unterschiede zwischen den Menschen und ihren Lebensstilen wollen wir nach gemeinsamen Lösungen suchen, die wir als solidarische Stadtgesellschaft gemeinsam verantworten und umsetzen. Diese Kultur einer gemeinsamen und optimistischen Zukunftsgestaltung ist für unsere Stadt typisch, muss aber immer wieder auf neue gemeinsam gelebt werden.

Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup stützt sein Kinn auf die Hand auf und lächelt in die Kamera. © Fionn Grosse

Jahrespressegespräch mit OB Mentrup: Zuversicht zeigen, Schwerpunkte setzen

Corona-Pandemie, Krieg gegen die Ukraine, Energiekrise, Fachkräftemangel, Extremwetterlagen und ähnliche Schlagzeilen wären durchaus geeignet, in Pessimismus zu verfallen. Davor warnte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup in seinem Jahres-Pressegespräch und appellierte: „Wir müssen akzeptieren, dass das Krisenhafte der Normalzustand wird.” Es gelte vielmehr, den Blick nach vorne zu richten, Herausforderungen beherzt anzugehen und soziales Miteinander als Grundlage zu betrachten.

Daher hatte der OB insgesamt vier Schwerpunkte identifiziert, die in den kommenden Monaten im Mittelpunkt stehen sollen. Weil „Krisen nicht den Rückzug in die Höhle auslösen sollten”, will Mentrup die internationalen Beziehungen weiter stärken, beispielsweise auf dem Gebiet der Städtepartnerschaften mit der künftigen ukrainischen Partnerstadt Winnyzja oder mit Temeswar als europäischer Kulturhauptstadt 2023 sowie im Sommer als „Host-Town” für die „Special Olympics“.

Zweiter Schwerpunkt ist der Kampf gegen den Klimawandel. Hier soll der Ausbau der Fotopholtaik ebenso vorangetrieben werden wie Gebäudesanierung und Wasserstoff-Infrastruktur. Als nächstes nannte der OB das Korridor-Thema „Zukunft Innenstadt”. Nach Fertigstellung der Kombilösung, für die Mentrup nach einem Jahr Betrieb eine durchweg positive Bilanz zog, „geht das neue Karlsruhe weiter.” Hierzu zähle vor allem der Umbau der Kaiserstraße, aber auch der Abschluss der Arbeiten im „BBBank Wildpark” und der Neubau des Landratsamts. In das Konzept der Integrierten Stadtentwicklung sollen zudem die Bürgerinnen und Bürger stärker einbezogen werden.

Schon jetzt werfe dabei der Haushalt 2024/25 seinen Schatten voraus. „Ich will mich noch mehr in die Bundes- und Landespolitik einbringen, um die Interessen der Städte zu wahren”, kündigte der Rathauschef an. Es gelte beispielsweise die Zukunft der Krankenhausfinanzierung sicherzustellen, ebenso wie eine auskömmliche Mittelausstattung für den öffentlichen Nahverkehr und die Digitalisierung der Schulen. Funktionierende Infrastruktur sei über die Grenzen der Stadt hinaus wichtig, betonte Mentrup, Karlsruhe spiele als Oberzentrum nach wie vor eine bedeutende Rolle.

04. Januar 2024, Stadt Karlsruhe

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