Karlsruhe: Stadtteile
Hagsfeld
Im Güterbuch von Abt Edelinus von Weißenburg aus dem 13.
Jh. wird für das Jahr 991 erstmals ein Ort
"Habachesfelt" erwähnt. 1261 dann als "Hagesvelt"
bezeichnet, findet 1499 eine Laurentius-Kirche Erwähnung.
Mit der Reformation evangelisch geworden, hat der Ort
1650 nach dem Dreißigjährigen Krieg gerade noch 45
Einwohner. Bis 1813 steigt die Bevölkerungszahl
Hagsfelds auf 489; die Landwirtschaft prägt damals das
Dorf. Mit der zunehmenden Industrieansiedlung
im nahegelegenen Karlsruhe, vor allem in der
Oststadt, ändert sich die Erwerbsstruktur.
1891 wird mit dem Anschluss an die Lokalbahn von
Durmersheim nach Spöck den nahezu 350
Fabrikarbeitern das Pendeln nach Karlsruhe
erleichtert. Durch die Auflösung der gemeindefreien
Gemarkung Hardtwald 1930 wuchs die Gebietsfläche auf
fast das Doppelte. Die (nicht ganz freiwillige)
Eingliederung nach Karlsruhe im Jahr 1938 beendete die
Geschichte der selbstständigen Gemeinde.
Nach schweren Zerstörungen im zweiten Weltkrieg kann
Hagsfeld trotz einer über 1000jährigen Geschichte
keinen gewachsenen historischen Ortskern vorweisen.
Große Neubauviertel und ein ausgedehntes
Gewerbegebiet prägen den rund 7.000
Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Stadtteil.
Aber auch ein beachtlicher Durchgangsverkehr,
trotz L 604. Eine Entlastung Hagsfelds vom Verkehr ist
daher ein dringliches Anliegen der Bevölkerung sowie
mehr Einkaufsmöglichkeiten.
Anfängliche Integrationsprobleme mit
Spätaussiedlern, die sich in großer Zahl im
Baugebiet Geroldsäcker angesiedelt haben, gehören
inzwischen der Vergangenheit an; wozu ein neuer
Jugendtreff entscheidend beitrug. Ansonsten - bis auf
den Verkehr - lässt es sich hier gut leben, es ist (fast)
alles vorhanden und die Natur (Wald und Wiesen) für die
Bewohner praktisch vor der Tür.
(Quelle:
Stadtteilprofile Stadt Karlsruhe)