Karlsruhe: Stadtteile
Geschichte von Palmbach
Die Gründung der Waldenser-Siedlung "La Balme"
Palmbach ist eine Neugründung der Waldenser. Am 4. Februar 1701 hatten sie von Herzog Eberhardt Ludwig von Württemberg die Erlaubnis erhalten, sich in seinem Land anzusiedeln. Man wies ihnen 360 Morgen verwildertes Ackerland, Wiesen und einige kleine Waldstücke zwischen Grünwettersbach, Stupferich und Langensteinbach zu.
Grünwettersbach lag damals in einer kleinen württembergischen Enklave im Badischen und gehörte zum Oberamt Neuenbürg. Nach dem dreißigjährigen Krieg und dem Pfälzischen Erbfolgekrieg hatte das Dorf, das 1630 noch 80 Bürger gezählt hatte, nur noch 30 Einwohner, das ebenfalls württembergische Dorf Untermutschelbach noch neun.
35 meist arme Waldenserfamilien kamen in der neuen Heimat an, 28 von ihnen wurden Grünwettersbach zugeteilt, wo sie in Erinnerung an ihre alte Heimat die neue Siedlung La Balme, was soviel wie "Zuflucht" bedeutet, später Balmbach geschrieben, gründeten. Die übrigen Familien fanden in Untermutschelbach eine Bleibe. 1806 wurde Grünwettersbach und auch Palmbach badisch.
Das erste Gotteshaus in Palmbach war ein kleines Holzkirchlein, das 1725 unter Pfarrer Jaques Resplendin, der 1720 die Pfarrei übernommen hatte, erbaut wurde. 1906 wurde ein Neubau der Kirche notwendig, der mit dem roten Sandstein aus heimischen Steinbrüchen Grünwettersbachs und Palmbachs errichtet wurde.Bis etwa 1810 bediente man sich der französischen Sprache, und bis 1821 betreute der Pfarrer von Palmbach auch die Waldenser in Untermutschelbach.
Grünwettersbach und Palmbach werden badisch
Das nächste wichtige Ereignis fiel in das Jahr 1806. In einer Aufzeichnung des Gemeindearchives liest man, dass am 19. Oktober 1806 "Grünwettersbach von seiner Königlichen Majestät von Württemberg Friedrich dem II. an Baden-Durlach vertauscht" wurde. Ab diesem Tag an waren Grünwettersbach und Palmbach badisch, zugehörig nun zu der nahen Amtsstadt Durlach.
Karte von 1791
Vergl. dazu die historische Landkarte, die laut Inschrift auf der Rückseite des Originals (im Privatbesitz H. Sauter) aus dem Jahre 1791 stammen soll. Nach den geschichtlichen Daten kann sie aber frühestens Ende 1806 gezeichnet worden sein.Gemeindereform 1972
Palmbach ist nicht mehr selbstständig. Im Zuge der Gemeindereform schlossen sich Grünwettersbach und Palmbach am 1. Januar 1972 zur Gemeinde Wettersbach zusammen.
Aus den zwei Dörfern Palmbach und Grünwettersbach entstand Wettersbach
Seit dem 01. Januar 1972 bildet die Gemeinde Palmbach mit Grünwettersbach eine gemeinsame Verwaltungseinheit, die den Namen Wettersbach erhielt. Doch die Hoffnung, durch den Zusammenschluss die Selbstständigkeit zu sichern, erfüllte sich nicht. Schon am 1. Januar 1975 wurde Wettersbach nach Karlsruhe eingemeindet,wobei die beiden Ortsteile ihre alten Bezeichnungen als Stadtteilnamen wieder erlangen, während für die Verwaltung im Rahmen der Ortschaftsverfassung die Bezeichnung Wettersbach beibehalten wird.
Das gemeinsame Wappen
Bereits am 28. August 1972 wurde der Gemeinde Wettersbach
mit Urkunde das Recht zur Führung eines Wappens verliehen.
Nach einigem hin- und her um die Ausgestaltung zwischen
den Interessen Palmbachs und de Ansichten
Grünwettersbachs wurde das zukünftige Wappen vom
Wettersbacher Gemeinderat dem Badischen
Generallandesarchiv zur Ausführung in Auftrag
gegeben.
Das entgültige Gemeindewappen zeigt in geteiltem Schild
oben in blauem Feld einen silbernen Palmzweig als Element
aus dem vorherigen Palmbacher Dorfwappen. Unten im
goldenem Feld ist ein roter, gekrönter Löwe als Element
aus dem vorherigen Dorfwappen von Grünwettersbach
abgebildet.
"Allianzwappen" Wettersbach