Karlsruhe: Feuerwehr
Neubau Hauptfeuerwache
Die Stadt Karlsruhe baut an der Wolfartsweiererstraße aktuell eine neue Hauptfeuerwache, die aus zwei autarken Baukörpern besteht. Der erste Baukörper ist bereits fertig gestellt. Er beherbergt die Integrierten Leitstelle (ILS) für den Stadt- und Landkreis Karlsruhe, die am 18. Mai 2017 offiziell in Betrieb gegangen ist. Der Neubau der eigentlichen Feuerwache entsteht nun im zweiten Bauabschnitt im Bereich zwischen der ILS und dem Bahndamm. Die neue Hauptfeuerwache soll 2021 bezugsfertig sein. Die heutige Hauptfeuerwache in der Ritterstraße wird nach dem Umzug einer neuen Nutzung zugeführt.
Die Notwendigkeit zum Neubau der Hauptfeuerwache wird im Brandschutzbedarfsplan der Stadt Karlsruhe dargestellt und vorrangig mit folgenden Argumenten belegt:
- Die Lage der heutigen Hauptfeuerwache ist mit Blick auf die Erfüllung der Qualitätskriterien nicht optimal. Mit dem neuen Standort können zusätzliche Bereiche im östlichen Stadtgebiet abgedeckt und somit der Zielerreichungsgrad deutlich gesteigert werden. Die von der Hauptfeuerwache bisher abgedeckten Bereiche im westlichen Bereich können von der Feuerwache West fast vollständig innerhalb der Hilfsfrist erreicht werden. Sie werden aktuell durch die beiden Feuerwachen am heutigen Standort gewissermaßen doppelt versorgt.
Das Stadtgebiet mit den beiden Feuerwachen (linkes Bild: heute; rechtes Bild: künftig). Die grünen Flächen können innerhalb der Hilfsfrist von der Berufsfeuerwehr abgedeckt werden. Der Erreichungsgrad steigt damit, bezogen auf die Bevölkerungszahlen, von heute 80% auf künftig 90%.
- Die räumlichen Gegebenheiten der inzwischen über 80 Jahre alten und unter Denkmalschutz stehenden Hauptfeuerwache entsprechen nicht mehr den Standards, die an eine moderne Feuerwache zu stellen sind. Erweiterungsmöglichkeiten sind nicht vorhanden. Die verfügbaren Flächen und Stellplätze lassen nur die Unterbringung eines Löschzuges sowie eines Sonderfahrzeugs zu. Alle übrigen Sonderfahrzeuge, Abrollbehälter usw. sind auf der Feuerwache West stationiert. Eine Verteilung der Fahrzeuge unter strategischen und einsatztaktischen Gesichtspunkten auf das Stadtgebiet ist nicht möglich. Verschärft wird die Problematik, da inzwischen auch auf der Westwache alle Erweiterungsmöglichkeiten erschöpft sind.
Die 1926 von Hermann Billing erbaute Hauptfeuerwache in der Ritterstraße
Parallel bestand die Notwendigkeit, eine Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst einzurichten und die hierzu erforderlichen Räumlichkeiten zu schaffen. Die bisherige Leitstellenstruktur mit einer Leitstelle für den Rettungsdienst und einer gemeinsamen Leitstelle für die Feuerwehren des Stadt- und Landkreises entspricht nicht mehr den Vorgaben des Rettungsdienstgesetzes des Landes Baden-Württemberg.
Nachdem der Gemeinderat den Brandschutzbedarfsplan und damit auch die Argumentation für den Neubau einer Hauptfeuerwache angenommen hat, wurde ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben und Planungsleistung vergeben. Im Einvernehmen mit dem Landkreis und dem DRK-Kreisverband wurde zudem entschieden, in unmittelbarer Nachbarschaft zur neuen Hauptfeuerwache, die Integrierte Leitstelle in einem separaten Gebäudeteil einzurichten.
Den städtebaulichen Wettbewerb konnte das Büro der freien Architekten Harder, Stumpfl und Schramm für sich entscheiden. Das Konzept, welches auch zur Umsetzung kommen wird, sieht als Besonderheit eine große Fahrzeughalle vor, aus der die Einsatzfahrzeuge über eine großes Ausfahrtstor bereits in Formation ausrücken. Anders als bei den üblichen Feuerwachen verfügt die geplante Feuerwache nicht über eine Vielzahl von Toren, hinter denen die Einsatzfahrzeuge einzeln aufgestellt sind.
Wettbewerbsmodell des Büros der freien Architekten Harder, Stumpfl und Schramm
Der "1. Spatenstich" erfolgte symbolisch am 28.10.2016 im Rahmen einer kleinen Feierstunde. Die Stadt Karlsruhe war dabei u.a. durch den Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, den Baudezernenten Michael Obert und den Feuerwehrdezernenten Klaus Stapf vertreten. Für das Land griff Landesbranddirektor Dr. Carsten Homrighausen zum Spaten.
Foto Roland Fränkle