Karlsruhe: Friedhöfe
Friedhof Daxlanden
Anfahrt
Mauerweg 2
Bahn Linie 6, Haltestelle Mauerweg
Grabmal für den berühmtesten Bürger von Daxlanden, den Maler August Kutterer
Christusdarstellung von August Kutterer in der Aussegnungshalle
"... ausser dem Orth ..."
Um 1500 lag Daxlanden etwa eine Viertelstunde nördlich und nordwestlich von Forchheim im Tiefgestade, der damals noch wesentlich weiter als heute nach Westen reichenden Niederterrasse. Bereits um diese Zeit begann der Rhein das Hochufer zwischen Daxlanden und Forchheim abzutragen. Ein besonders schweres Hochwasser riss im Jahre 1651 zehn Wohnhäuser und die kurz nach 1500 erbaute Kirche samt dem Friedhof hinweg. In den folgenden Jahren wurde das Dorf an seiner heutigen Stelle, nordwestlich des alten Ortes, auf dem Hochgestade um eine vorläufige Notkirche wieder aufgebaut.
Der erste Friedhof des neuen Daxlanden lag zunächst um die Notkirche, ab 1713 um die an der gleichen Stelle errichteten barocken Wallfahrtskirche St. Valentin und etwa seit 1800 auf dem Gelände der heutigen Federbachschule. Die Nähe zu den Wohnhäusern des wachsenden Ortes machte bald eine neue Verlegung des Friedhofes "ausser dem Orth" erforderlich.1839 konnte der dritte Friedhof, am Platz der heutigen Heilig Geist Kirche, eröffnet werden. Durch die zunehmende Industrialisierung, unterstützt durch den Verlust des Acker- und Weidelandes zugunsten des Rheinhafenbaus, entwickelte sich aus dem ursprünglichen Fischerdorf eine rasch wachsende Gemeinde. Dies hatte noch vor der Jahrhundertwende die erneute Verlegung des Friedhofes in das Gewann "Liest Äcker", der heutigen Albsiedlung, zur Folge. Das alte Wegkreuz, das ursprünglich auf dem dritten Friedhof stand, befindet sich als letztes Zeugnis der alten Stätte heute an der Rückwand des Sakristeianbaus der Heilig Geist Kirche.
1898 wurde der neue Gottesacker an seinem heutigen Platz oberhalb der Alb eingeweiht. Im Zentrum dieser ursprünglichen Anlage steht die vom Städtischen Hochbauamt im Jahre 1952 erbaute, 1974 erweiterte und 1981 renovierte Aussegnungshalle. Auf einem Wandgemälde im Innern befindet sich eine großformatige Christusgestalt des Daxlandener Künstlers August Kutterer. Vor der Aussegnungshalle wurde im Herbst 2006 eine Granitstele mit der Geschichte des Friedhofes Daxlanden errichtet und vom Ersten Bürgermeister Siegfried König der Öffentlichkeit feierlich übergeben. Das heute 1,8 Hektar umfassende Gelände musste in den 60er Jahren wegen der Trassierung der Straßenbahn an der Nordseite durch Verlegung der Gräber geschmälert werden. Zunehmende Belegungskapazitäten erforderten jedoch im Laufe der Zeit immer wieder Erweiterungen – zuletzt 1994. Im Herbst 2005 wurde von der Friedhofsverwaltung das neu gestaltete Gräberfeld 1 als Urnengrabanlage mit gärtnerischer Gesamtgestaltung und -pflege fertig gestellt.