Karlsruhe: Friedhöfe
Neureuter Nordfriedhof
Der Ort Neureut wird urkundlich 1260 zum ersten Mal im
Zusammenhang einer Neurodung und Dorfgründung des
Badischen Markgrafen Rudolf I erwähnt. Auf dem heute noch
erhaltenen Nordfriedhof aus dem Jahr 1865 werden keine
neuen Gräber mehr angelegt. 1925 und 1959 wurde die Anlage
zwar noch erweitert, aber seit der Eröffnung des Neureuter
Hauptfriedhofs im Jahr 1964 reduzierten sich die
Beisetzungen. In den 90er Jahren fanden die letzten
Bestattungen in bereits existierenden Grabanlagen
des Friedhofs statt. Zwar existiert auch hier ein kleines
Aufbahrungsgebäude, aber nach alter Tradition fanden in
Neureut eher Trauerzüge vom Wohnhaus des Verstorbenen
zum Friedhof statt. Die Beerdigung, im Dialekt "Leichd"
genannt, wurde von allen Verwandten und Nachbarn mit einer
Totenwache und dem Zug unter Glockengeläut zum
Friedhof gestaltet.
Noch bis in die Zeit des Nationalsozialismus sangen
Schüler auf diesem Weg einen Trauerchoral.
Eindrucksvoll ist dieser kleine Friedhof noch heute wegen seiner parkartigen Anlage, seiner leichten Hanglage zur Alten Friedrichstraße und seinem bemerkenswerten Birkenbestand. An seinem ehemaligen Hauptweg waren bedeutende Persönlichkeiten des Ortes beigesetzt, wie noch heute die Grabstätte des ehemaligen Ratschreibers Wilhelm Friedrich Baumann bezeugt. Bereits 1980 wurden Planungen begonnen, das Gelände als öffentliche Parkanlage zu nutzen. Im nördlichen Eingangsbereich wurde eine kleine mit einem Springbrunnen gestaltete Anlage geschaffen.