Karlsruhe: Friedhöfe
Friedhof Knielingen
Anfahrt
Eggensteiner Str. 17
Bus Linie 74, Bahn Linie S5, Haltestelle Eggensteiner
Str.
Friedhofskapelle Knielingen
Gedenkanlage zur Erinnerung an die Opfer beider Weltkriege
Knielingen gehört zu den ältesten Stadtteilen von
Karlsruhe, zu dem das Dorf nach der Machtergreifung der
NSDAP 1935 zwangseingemeindet wurde. Durch die
Zerstörung Knielingens im Pfälzischen Erbfolgekrieg
1689 sind kaum noch ältere Spuren des Dorfes, das
urkundlich zum ersten Mal 786 erwähnt wurde, erhalten
geblieben. Auch von dem alten Friedhof, der sich im 18.
und frühen 19. Jahrhundert noch entlang der heutigen
Dreikönigstraße befunden hat, ist nichts mehr zu sehen.
Mit ihm ist auch der ehemalige Straßenname
"Gottesackergasse" verschwunden. Drei Steinkreuze, die
Zeugnisse einer alten Dorfsage aus dem 16. Jahrhundert
waren, wurden noch in den 30er Jahren des letzten
Jahrhunderts an der Stelle der heutigen Kreuzapotheke an
der Saarlandstraße entfernt.
1840 begann man den Friedhof an seinen heutigen Platz an
den nördlichen Teil der Eggensteiner Straße zu verlegen.
Er wurde mit dem tragischen Ereignis eingeweiht, der
Beisetzung vierer im Altrhein ertrunkenen Knielinger
Knaben. Eine Gedenktafel aus Sandstein, eingelassen in
die Außenseite der neuen Aussegnungshalle, erinnert noch
heute an dieses Unglück. Das älteste erhaltene Grabmal,
das des 1854 verstorbenen Johann Christoph Jakob Sachs,
liegt gleich neben dem Friedhofseingang. Typisch für
jene Zeit ist die Form eines Obelisken mit
orientalischen Elementen.
Am nördlichen Rand des Friedhofes befindet sich eine
Ehrenstätte der 132 im Ersten und Zweiten Weltkrieg
gefallenen Knielinger Soldaten. Zu der Platzanlage
gehört ein großer Gedenkstein mit einem sterbenden
Soldaten, der 1923 durch den Bildhauer Konrad Taucher
geschaffen wurde. Zunächst war die Arbeit den Gefallenen
des Ersten Weltkrieges gewidmet, später wurden auch die
Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges in den Stein
eingemeißelt.
Die in Knielingen häufigen Familiennamen Kiefer, König
oder Meinzer finden sich hier noch heute als Spiegel der
Ortsgeschichte der letzten 200 Jahre. Der Friedhof
umfasst 2,3 Hektar und ist für ca. 2.500 Grabstätten
ausgerichtet.