Karlsruhe: Friedhöfe
Friedhof Palmbach
Anfahrt
Friedhofweg
Bus Linie 27,47, Haltestelle Palmbach Kirche
Einst von Waldensern angelegt: der Friedhof in Palmbach
"Was knochig kernhaft erdenstark ..." Heinrich Vierordt
Durch die Vertreibung der Waldenser aufgrund ihres Glaubens aus ihrer französischen und italienischen Heimat, begann eine Flucht vorwiegend in die Schweiz, nach Baden und Württemberg. 1701 erhielten 28 Familien eine 600 Morgen große Landfläche der Grünwettersbacher Gemeinde, die seit dem 30jährigen Krieg brach lag. Der Ort erhielt zunächst den Namen "La Balm" nach einer Gemeinde im Chisonétal in den Alpen, aus dem um 1800 Palmbach wurde. Noch heute weisen Namen wie Jourdan, Roux oder Aillaud auf die ersten Bewohner des Dorfes hin. Andere Familiennamen hingegen wurden, wie auch der Ortsname, ins Deutsche abgewandelt, so zum Beispiel Braun, Berger oder Balzer.Der heutige 1,3 Hektar große Palmbacher Friedhof wurde vermutlich bereits in der Anfangszeit der Besiedlung nördlich des Dorfes angelegt. Zu Beginn bis Mitte des 20. Jahrhunderts hatte er eine Größe von 0,13 Hektar. Mit dem Bau der Friedhofskapelle in den Jahren 1970/71 wurde der Friedhof gegen Norden hin um 0,1280 Hektar erweitert. Seine heutige Größe erhielt er in Zusammenhang mit der Erschließung weiterer Wohngebiete im Bereich "Neubruch/Ob der Eichhälden" um 1989/90. Vor dem südlichen Eingang des Friedhofs befindet sich ein kleiner mit einer Sandsteinmauer eingefasster Platz mit Gedenksteinen und einer "Dichterbank". 1925 weihte man einen Obelisken zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und mit ihm eine Dichterbank zu Ehren des Karlsruher Schriftstellers Heinrich Vierordt (1855-1945), der Palmbach häufig besuchte, vor dem Pfarrhaus ein. Dichterbank und Gedenkstein wurden 1961 auf den Friedhof versetzt. An der Friedhofsmauer befinden sich darüber hinaus Tafeln mit den Namen Gefallener des Zweiten Weltkrieges. Auch auf dem Hauptweg, hin zur Aussegnungshalle, steht ein Gedenkstein in Erinnerung an die Kriegsopfer von 1945. Neun Soldaten, die im April 1945 in Palmbach bei den letzten Rückzugsgefechten ihr Leben ließen, wurden hier beigesetzt.
Die ältesten erhaltenen Grabsteine des Friedhofes aus den Jahren 1745 und 1829, die über Jahrzehnte an der alten Friedhofsmauer an der Westseite lehnten, befinden sich heute im Schutze eines Vordachs im Kirchhof der evangelischen Kirche Palmbachs.