Karlsruhe: Friedhöfe
Friedhof Grünwettersbach
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"Opfer" des Krieges
Beim heutigen Grünwettersbacher Friedhof handelt es sich bereits um den dritten des seit 1975 zur Stadt Karlsruhe eingemeindeten Ortsteils.Der erste Grünwettersbacher Friedhof war, wie bei den meisten kleineren Dörfern üblich, um die Kirche angelegt, deren erste Erwähnung auf das Jahr 1278 datiert ist. Das heutige Langhaus wurde 1782 erbaut, wodurch der Friedhof aufgelöst und an den damaligen Ortsrand im Gewann "Reickert", dem Beginn der heutigen Wiesenstraße, verlegt wurde. Als durch die wachsende Bevölkerungszahl auch hier der Bedarf an Bestattungsflächen zunehmend stieg, beschloss man 1840 seine Schließung. Im folgenden Jahr wurde das neue Friedhofsgelände "Am Berg" eröffnet.
In einem pergolaähnlichen Anbau an der 1957 vom dem Grünwettersbacher Architekten Wilhelm Löffler erbauten Friedhofskapelle finden sich seit 1965 fünf Bronzetafeln, die an die Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges erinnern. Gegenüber dieser Gedächtnisstätte wurde 1958 ein vier Meter hohes Holzkreuz zum Gedenken der Vertriebenen aus den ehemaligen ostdeutschen Gebieten aufgestellt. Ein davor liegender Granitstein erinnert an die Toten des Zweiten Weltkrieges. Als weiteres Ehrendenkmal gehört zu diesem Ensemble ein Sandstein zur Erinnerung an die Opfer des deutsch-französischen Krieges 1870/71.
In der tiefer gelegenen Terrasse des Friedhofes, unterhalb der Kapelle, finden sich weitere Sandsteinkreuze mit den Namen jener Kriegsopfer, die am 7. April 1945 bei einem Luftangriff in Grünwettersbach ums Leben kamen.
Darunter befinden sich auch vier Kreuze mit den Namen von Kindern, die im Herbst 1945 beim Spielen mit liegen gebliebener Munition in einem stillgelegten Steinbruch am Rande des Ortes an der Horfstraße tödlich verunglückten. Nach einer Erweiterung in den Jahren 1981/82 umfasst der Ortsteilfriedhof heute 1,3 Hektar.