Karlsruhe: Natur- und Umweltschutz
Wanderfalke
Der Wanderfalke (Falco peregrinus) ist der größte
einheimische Falke. Er zählt als Flugjäger zu den
schnellsten Tieren überhaupt, im Sturzflug bringt er es
auf Geschwindigkeiten von über 200 km/h. Er wurde und
wird daher gerne für die Beizjagd abgerichtet. Wie bei
den meisten Greifvögeln, hat die Nachstellung durch den
Menschen bei ihm große Einbußen mit sich gebracht. In den
70er Jahren schien er in Mitteleuropa nahezu
ausgerottet zu sein. Grund für die Abneigung in seinem
speziellen Falle ist seine Fähigkeit, auch die schnellen
Tauben zu schlagen, was Taubenzüchter gegen ihn
aufbringt. Der Einsatz in der Beizjagd hat darüber hinaus
für eine rege Nachfrage nach Eiern und Nestlingen
gesorgt. Dies führte dazu, dass Nester gezielt ausgeraubt
wurden, um die Jungen auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.
Durch Schutzmaßnahmen ist der Bestand in
Baden-Württemberg von 30 Brutpaaren im Jahre 1972 wieder
auf circa 280 angestiegen. Ein bei anderen Arten schon
bekanntes Phänomen ließ sich auch beim Falken beobachten:
Er zieht in die Stadt. Waren früher vornehmlich hohe
Felswände Brutplätze, so werden mittlerweile auch
verstärkt Kirchtürme, Hochhäuser und Schornsteine
angenommen.
In Karlsruhe waren im Jahr 2009 5 Brutplätze belegt. Die
Betreuung der Horste übernehmen ehrenamtliche
Sachverständige der Arbeitsgemeinschaft
Wanderfalkenschutz, die von der Stadt unterstützt
werden.
Die Arbeitsgemeinschaft gibt unter der Telefonnummer - 0721 856699 - gerne Informationen zum Thema "Wanderfalken".
Jungtier, Foto: F. Scholler
Jungtiere, Foto: F. Scholler
Jung-/Elterntier, Foto: F. Scholler
Jung-/Elterntier, Foto: F. Scholler