Karlsruhe: Natur- und Umweltschutz
Karlsruher Projektwettbewerb Nachhaltigkeit „Unsere Zukunft - Dein Projekt“
Im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2017 war die Stadt Karlsruhe mit ihrem Projektwettbewerb Nachhaltigkeit neben den Kommunen Pirmasens und Pfaffenhofen a.d. Ilm für den Jubiläumspreis für Städte und Gemeinden nominiert: "Karlsruhe versteht nachhaltige Entwicklung als Gemeinschaftsaufgabe, was sich auch in der Verwendung des Preisgeldes der Allianz Umweltstiftung widerspiegelt. Bei dem Wettbewerb "Unsere Zukunft - Dein Projekt" wurden kreative Ideen von Vereinen, sozialen Organisationen und Schulen gesucht, die die nachhaltige Entwicklung fördern wollen." so die Begründung der Jury. Alle Preisträgerkommunen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises von 2012 bis 2016 wurden eingeladen, sich um den Jubiläumspreis zu bewerben. Das Publikum konnte während der Preisverleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2017 per App über die Siegerkommune abstimmen. Der Jubiläumspreis ging nach dem Publikumsvoting an die Stadt Pirmasens. Das Publikum entschied sich auf Grundlage von Kurzfilmen, die im Vorfeld in den nominierten Kommunen bzw. über deren Projekte gedreht wurden:
Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Städte und Gemeinden
Insgesamt 19 Karlsruher Vereine und Initiativen haben sich mit
ihren Projekten am Projektwettbewerb Nachhaltigkeit
beteiligt. Eine fünfköpfige Jury hat daraus in der ersten
Wettbewerbsstufe die fünf aussichtsreichsten Ideen
ausgewählt. Diese erhalten mit ihrer Nominierung bereits
jeweils 5.000 Euro Preisgeld zu ihrer Umsetzung.
Die Entscheidung über das Siegerprojekt der zweiten
Wettbewerbsstufe traf die Jury bei der
Abschlussveranstaltung am 24. Mai 2017 nach Präsentation
aller fünf nominierten Projektideen.
Das Projekt "Lastenradinitiative Karlsruhe" überzeugte die Jury am meisten:
Lastenradinitiative - Foto:voko
"Karlsruhe ist eine Fahrradstadt. Die Lastenradinitiative
erscheint uns deswegen als Projekt mit besonderer
Leuchtturm-Funktion und dem Potential, als Inspirationsquelle in
die Stadtgesellschaft hineinzuwirken. Mit dem vermehrten
Sichtbarwerden von Lastenrädern im Stadtraum hat diese
Mobilitätsform die Chance, als echte Entscheidungsalternative in
Sachen Alltagsmobilität wahrgenommen zu werden. Entweder durch
Beteiligung am Leihprinzip oder sogar irgendwann mit dem Wechsel
vom eigenen Auto zum Lastenrad. Chancen, mit
Dienstleistern zu kooperieren und Lastenräder dort
bekannter zu machen und gezielt für Transportzwecke in der
Stadt einzusetzen.
Der motorisierte Individualverkehr könnte so auf lange Sicht
reduziert werden, was sich in geringeren CO2-Emissionen und
Lärmreduktion niederschlägt. Also ein Mehrgewinn für alle
Stadtbewohner.
Mit der zweiten Förderstufe kann das Projekt deutlich
schneller ausgebaut werden, was zu einer größeren Sichtbarkeit
führt und damit die gute Chance birgt, als
Entscheidungsalternative wahrgenommen zu werden. Zwischen allen
geförderten Projekten sehen wir weiterhin gute Möglichkeiten,
sich zu vernetzen und zu kooperieren und dadurch einen
Mehrgewinn zu generieren."
Colette Waitz - Mitglied der Jury
Das Projekt
"Lastenradinitiative" erhält mit dieser Auszeichnung weitere
10.000 Euro Preisgeld zur erweiterten Ausgestaltung und
Umsetzung, insgesamt somit 15.000 Euro.
Die weiteren Preisträger sind:
- Die Bürgerstiftung Karlsruhe mit dem Projekt "Der Leihladen": "Ein Leihladen verleiht gelegentlich oder kurzfristig genutzte Gegenstände an lokale Nutzer. Die Gegenstände sind gebrauchte Kleingeräte aus den Bereichen Heimwerker, Haushalt, Kinder und Freizeit. […] Hinter dem Leihladen steckt die Idee von "Teilen statt Kaufen" […]"
- Der SOZPÄDAL e. V. mit dem Projekt "Naturgarten mit wohnungslosen Menschen": "In der aktiven Projektphase möchten wir mit wohnungslosen und ehemals wohnungslosen Menschen unser Gartengrundstück zu einem naturnahen Garten umgestalten. […] Der Garten soll zu einem Treffpunkt umgestaltet werden, um sozial isolierte Menschen mit sich selbst, mit anderen und mit der Natur in Kontakt zu bringen und durch Freude am Tun einen Ausgleich vom oft entbehrungsreichen Alltag zu schaffen […] Das angebaute Obst und Gemüse wird in den Projekten des Vereins zur Verköstigung angeboten. […]"
- Der Agenda
21 Karlsruhe e. V. mit dem "Ping!-Projekt":
"Das Projekt macht sich zum Ziel, elektronische Geräte in einer möglichst langen Nutzerkette zu halten. Im Rahmen des Ping!-Projektes werden drei Ping!-Terminals und eine Ping!-Projekt Website und Social Media Kanäle eingerichtet. Durch diese Maßnahmen wird in zeitgemäßer Art und Weise das Bewusstsein für den ressourcenschonenden Umgang mit den Rohstoffen der Erde, speziell im Bereich der elektronischen Kleingeräte, geschärft. […]"
- Der KITA Drachenhöhle der ProLiberis gGmbH mit dem Projekt "Gewächshaus mit Regenwasserbewässerungssystem": "Die Projektidee besteht darin, gemeinsam mit den Kita-Kindern nachhaltig Obst und Gemüse selbst anzubauen. Dazu soll in unserem Schrebergarten ein Gewächshaus mit einer Konstruktion für Wassergewinnung und -verteilung bzw. ein Bewässerungssystem für die Beete aufgebaut werden. […] Der Schrebergarten wird einrichtungsübergreifend genutzt und könnte "Stadtgärtnern" mit Kindern aus mehreren Innenstadt-Kitas ermöglichen."
Bericht in der Stadtzeitung am 2. Juni 2017
Der Wettbewerb
Die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis hat den langjährigen Einsatz der Stadt Karlsruhe für die Ziele einer nachhaltigen Stadtentwicklung mit dem Titel "Deutschlands nachhaltigste Großstadt 2015" gewürdigt.
Karlsruhe als nachhaltige Stadt weiterzuentwickeln bleibt aber auch über diese Ehrung hinaus eine dauerhafte Gemeinschaftsaufgabe, die nur gelingen kann, wenn alle gesellschaftlichen Kräfte aktiv daran mitwirken.
Das mit dem Gewinn des Deutschen Nachhaltigkeitspreises verbundene Preisgeld in Höhe von 35.000 Euro stellt Karlsruhe daher den in einer Vielzahl von Vereinen und gemeinnützigen Organisationen engagierten Karlsruher Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung, die durch ihre kreativen Ideen und ihren dauerhaften Einsatz gelebte Nachhaltigkeit in der Stadtgemeinschaft erst möglich machen.
Gesucht wurden ihre konkreten Projektideen für mehr Nachhaltigkeit in der eigenen Stadt. Im September 2016 fiel der Startschuss für den Karlsruher Projektwettbewerb Nachhaltigkeit "Unsere Zukunft - Dein Projekt". Bis Dezember 2016 haben sich 19 gemeinnützige Vereine und Einrichtungen mit vielfältigen und kreativen Projektideen beworben, die einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung für Karlsruhe leisten wollen. Eine Jury hat daraus die fünf aussichtsreichsten Projekte ausgewählt und für die zweite Wettbewerbsstufe nominiert.
Alle fünf nominierten Projekte erhalten ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro zu ihrer Projektumsetzung. Bei der Abschlussveranstaltung mit Präsentation der Projekte am 24. Mai 2017 in der Karlsburg Durlach kürte die Jury aus ihren Reihen das überzeugendste Projekt, das zur weiteren Ausgestaltung und Umsetzung nochmals 10.000 Euro erhält.
Fragen zum Projektwettbewerb beantworten wir Ihnen gerne:
Stadt Karlsruhe
Umwelt- und Arbeitsschutz
Markgrafenstr. 14
76131 Karlsruhe
Telefon: 0721 133-3101
Fax: 0721 133-3109