Karlsruhe: Natur- und Umweltschutz
Klimaanpassung
Neben konsequenten Klimaschutzbemühungen zur CO2-Einsparung wird eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den unabwendbaren Folgen des Klimawandels für Kommunen von großer Relevanz. Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel können Risiken effektiv reduzieren und werden somit zusehends in Politikprozesse und das Risikomanagement von Unternehmen integriert. Chancen für eine nachhaltige Entwicklung können am besten genutzt werden, wenn Minderungs- (Mitigation) und Anpassungsmaßnahmen (Adaptation) gekoppelt werden, sowie Veränderungen von Ökosystemen und sozio-ökonomische Entwicklungen wie Urbanisierung und Demographie berücksichtigt werden. Dabei bieten sich Möglichkeiten, die unabhängig vom Ausmaß des Klimawandels auch die Umwelt- und Lebensqualität erhöhen (No-Regret-Maßnahmen).
Die Bundesregierung hat 2008 die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) beschlossen, die den nationalen Rahmen für eine mittelfristige Anpassung an den Klimawandel vorgeben soll. Parallel zu den Initiativen des Bundes entwickeln die Bundesländer eigene Anpassungsaktivitäten, so hat auch die Landesregierung Baden-Württemberg eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel erarbeitet und um Juli 2015 veröffentlicht. Sie stellt landesweit Risiken und Chancen der Folgen des Klimawandels dar und leitet hieraus Empfehlungen für mögliche Anpassungsmaßnahmen ab. Beginnend mit 2016 soll alle drei Jahre dazu ein Monitoringbericht erstellt werden.
Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-Württemberg (2015) (PDF)
Die strategische Beschäftigung mit dem Klimawandel auf kommunaler Ebene steht häufig noch am Anfang, gewinnt aber zunehmend an Bedeutung. Mit dem Bericht "Anpassung an den Klimawandel in Karlsruhe" wurde 2008 eine erste Zusammenfassung wissenschaftlicher Erkenntnisse und möglicher Klimafolgen für den Karlsruher Raum vorgelegt.
Anpassung an den Klimawandel in Karlsruhe (2008) (PDF, 1.99 MB)
Im Mai 2013 wurde die Anpassungsstrategie "Anpassung an den Klimawandel - Bestandsaufnahme und Strategie für die Stadt Karlsruhe", nach politischem Beschluss im Gemeinderat, veröffentlicht. Die Finanzierung erfolgt dabei zu einhundert Prozent seitens der Stadt. Angelegt ist sie als umfassende Bestandsaufnahme, indem sie allgemeine Erkenntnisse zum Klimawandel in Deutschland und Baden-Württemberg mit den Karlsruher Gegebenheiten und bisherigen Aktivitäten abgleicht. Darüber hinaus zeigt sie in einer Gesamtschau Ansatzpunkte und Handlungsfelder für die zukünftige Ausrichtung eines lokalen Anpassungsprozesses auf. Es ist vorgesehen, in Zukunft regelmäßig im Rahmen eines Fortschrittsberichts über neue Erkenntnisse und umgesetzte Anpassungsmaßnahmen zu berichten.
Grundsätzlich wurde in Karlsruhe die Thematik Klimaanpassung bereits in verschiedenen Zusammenhängen aufgegriffen, unter anderem durch Umweltpädagogikangebote, die Beteiligung der Stadt bzw. städtischer Dienststellen an einzelnen Forschungsprojekten sowie durch die Beteiligung an landes- und bundesweiten Aktivitäten oder Arbeitskreisen.
Als Beispiel wird auf städtebaulicher Ebene der Thematik im Rahmen des "Städtebaulichen Rahmenplans Klimaanpassung" begegnet. Das Projekt ist eingebunden in die gesamtstädtische Anpassungsstrategie und wird im Rahmen des Förderprogramms "Klimawandel und modellhafte Anpassung in Baden-Württemberg" (KLIMOPASS) finanziell unterstützt. Die Federführung obliegt dem Stadtplanungsamt.