Karlsruhe: Natur- und Umweltschutz
Bekämpfung der Hohen und der Stauden-Ambrosie mittels unterschiedlicher Methoden
Klimaänderungen beeinflussen die menschliche Gesundheit in unterschiedlicher Weise. Der Klimawandel beschert uns neue Krankheiten, indem er allergieauslösende Pflanzenarten oder parasitären Überträgern von Infektionen bessere Lebensbedingungen bietet. Karlsruhe ist seit Jahren von einer zunehmenden Ausbreitung des Beifußblättrigen Traubenkrauts (Ambrosia artemisiifolia) betroffen, deren Pollen zu allergischen Haut- und Atemwegserkrankungen führen können. Hinzu kommt deren vergleichsweise späte Blütezeit von August bis in den November hinein, wodurch die für Allergiker empfindliche Zeit zusätzlich verlängert wird.
Neben dem Nachweis von Einzelexemplaren und kleineren Beständen in verschiedenen Teilen des Karlsruher Stadtgebiets wurden größere Bestände der Hohen Ambrosie insbesondere im Hardtwald, nahe der Raffinerie und entlang der Linkenheimer Landstraße nachgewiesen. Die Stauden-Ambrosie (Ambrosia coronopifolia) ist seit einigen Jahren aus einem randlich gelegenen Stadtteil (Karlsruhe Daxlanden, Rheinstrandsiedlung) bekannt.
Im Rahmen des Forschungsprogramms KLIMOPASS der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW), startete im August 2015 ein Förderprojekt, das unterschiedliche Bekämpfungsmethoden testet, u.a. der maschinelle Einsatz des WAVE-Systems (Verbrühen der Pflanzen mit kochendem Wasser), sowie eine örtlich orientierte Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet. Das Ziel besteht darin, eine auf die städtische Situation angepasste, effiziente Bekämpfungsstrategie zu entwickeln, die Bevölkerung in den Prozess einzubinden und somit im Sinne der Nachhaltigkeit der zunehmenden Beeinträchtigung durch Ambrosia zu begegnen.
Als Ergebnis des Forschungsprojektes zeigte sich, dass sowohl das Ausreißen von Pflanzen vor der Blüte durch Freiwillige als auch das Verbrühen der Pflanzen mit kochendem Wasser eine Verringerung der Pflanzenzahl auf den Testflächen erreicht hat. Daher werden diese beiden Methoden von Seiten der Stadt Karlsruhe auch nach dem Abschluss des KLIMOPASS-Forschungsprojektes weitergeführt und durch Öffentlichkeitsarbeit ergänzt. So wird das Auftreten der beiden Pflanzenarten Hohe und Stauden-Ambrosie im Stadtgebiet weiterhin beobachtet und ihr Auftreten bekämpft, um gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Pollen zu vermeiden.
Anfang Juli beginnen in Karlsruhe wieder die Bekämpfungsaktionen für das Jahr 2018. Im Juli und September wird an einigen Orten wieder das WAVE-System eingesetzt, um mit kochendem Wasser die Pflanzen zu verbrühen.
Weitere Informationen zur Ambrosia unter:
Das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia)