Karlsruhe: Zoologischer Stadtgarten
Nasenbären
Ende April 2015 war es soweit: Erstmals können neun junge Nasenbären ihre neue Freianlage am Lauterberg erkunden. Das rund 450 Quadratmeter große Außengehege zählt zu den größten Anlagen in deutschen Tiergärten. Die Freianlage besteht aus Naturboden und ist in Abschnitten gegliedert. Die vorhandenen Bäume dienen zusammen mit Konstruktionen aus natürlichen Baustämmen und Ästen den geschickten Kletterern zum Austoben. Versteckmöglichkeiten bieten liegende Baumstämme, Wurzelbrocken sowie Steine und Felsen.
Eigens angelegt wurde ein rund 60 Quadratmeter großer Teich. Hier können die Tiere im Uferbereich planschen - und wenn sie wollen auch schwimmen. Sollte das Separieren eines Tieres notwendig sein, so steht ein abgetrenntes rund 40 Quadratmeter großes Gehege zur Verfügung, das auch Klettern und Verstecken ermöglicht.
Das auffälligste Merkmal der aus Süd- und Mittelamerika stammenden Nasenbären ist die lange Schnauze mit der rüsselartig verlängerten und sehr beweglichen Nase. Mit dieser können die Tiere unter der Rinde morscher Bäume, unter Wurzeln und Steinen oder im Erdreich nach Nahrung suchen. Mit den kräftigen Krallen graben sie Leckereien - etwa Insekten, Spinnen oder Eidechsen - aus und verzehren diese geräuschvoll. Im Gehege integriert sind Senken mit Rindenmulch oder Holzhäcksel. Dort streut das Tierpflegerteam für die Kleinbären immer einmal wieder Mehlwürmer und andere Insekten ein, sodass Besucherinnen und Besucher die Tiere beim Beuteerwerb beobachten können.
Eine weitere Besonderheit der Tiere ist der lange, buschige, gestreifte Schwanz. Die Ringelzeichnung hat in hochgereckter Stellung eine weithin sichtbare Signalwirkung und dient zusammen mit einem leisen Grunzen dem Gruppenzusammenhalt. Nasenbären gehören zu den Lieblingen in Zoos und leisten als sogenannte "Botschaftertiere" einen wertvollen Beitrag für den Naturschutz in südamerikanischen Waldgebieten.
Allgemeine Informationen zu Nasenbären (Zootier-Lexikon)