Karlsruhe: Zoologischer Stadtgarten
Ein Zoo mit Artenschutzauftrag
Der Zoologische Stadtgarten ist in Projekte der Zoo-,
Natur- und Artenschutzverbände eingebunden. Damit
klinkt er sich direkt an der wissenschaftlichen Basis
in den Arten- und Tierschutz ein. Er arbeitet mit an
aktuellen Schutzbestrebungen für die bedrohte Natur
und Umwelt. Er beteiligt sich am Wissensaustausch mit
Zoos weltweit, mit Universitäten und zoologischen
Institutionen. Und lässt diese Erkenntnisse in die
Haltung seiner Zootiere einfließen.
Denn schon lange ist es nicht mehr Ziel eines
wissenschaftlich orientierten Zoos, nur auf Masse zu
setzen und eine möglichst große Anzahl vieler Tierarten zu
präsentieren. Entscheidend für die Arbeit im Arten- und
Biotopschutz ist vielmehr, sich auf eine der jeweiligen
Art entsprechende Haltung zu konzentrieren. Hinzu
kommen die Erforschung und die Nachzucht bedrohter
Tierarten. Diese Ziele finden sich in der
Weltnaturschutzstrategie wieder, der sich der
Zoologische Stadtgarten verpflichtet fühlt. Die
ehrgeizigen Ziele müssen mit dem Engagement in den
Ursprungsländern um die Sicherung der Lebensräume der
bedrohten Arten und der Aufklärung der Bevölkerung
einhergehen. Für einige Tierarten sind
Erhaltungszuchtprogramme im Zoo die einzige Chance,
nicht für immer von unserem Planeten zu verschwinden. An
Erhaltungs- und Wiederansiedlungsprojekten ist der
Zoologische Stadtgarten Karlsruhe seit vielen Jahren
erfolgreich beteiligt - etwa mit Säbelantilogen,
Przewalskipferden oder der Persischen Kropfgazelle.
Weitere Informationen
World Association of Zoos and Aquaria (WAZA)
European Association of Zoos and Aquaria (EAZA)
Weltnaturschutzstrategie
Natur- und Artenschutz
Natur- und Artenschutz ist neben Erholung, Bildung und Forschung eine der vier Hauptaufgaben der Zoologischen Gärten. In vielen Teilen der Welt ist das Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren und Menschen in Schieflage geraten, denn die fein verwobenen Abhängigkeiten in der Natur sind auf vielerlei Ebenen aus dem Lot geraten. Der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe engagiert sich sowohl im nahen Umland als auch bei weltweiten Projekten für den Erhalt von Lebensräumen und bedrohten Tierarten.
Wiederansiedlung
In zunehmendem Maße werden Tier- und Pflanzenarten aus ihren natürlichen Lebensräumen verdrängt bzw. ausgerottet. Dies führt neben dem unwiederbringlichen Verlust von Arten zur Verödung von Landschaftsformen. Der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe nimmt an verschiedenen Wiederansiedlungsprogrammen teil. Karlsruher Säbelantilopen wurden so in ihre ursprüngliche Heimat Marokko und Przewalskipferde in die Wüste Gobi in der Mongolei angesiedelt.
Zuchtprogramme
Der Karlsruher Zoo ist Mitglied der Europäischen Zoogemeinschaft EAZA (European Association of Zoos and Aquaria). Zusammen haben diese Zoos Richtlinien für die Zucht und das Management von Zootieren erarbeitet. Bedrohte Zootierarten werden so heute im Rahmen von Erhaltungszuchtprogrammen betreut. Insgesamt gibt es heute über dreihundert EEPs (Europäische Erhaltungszuchtprogramme) und ESBs (Europäische Zuchtbücher). Über 30 dieser bedrohten Tierarten sind auch im Zoo Karlsruhe vertreten.