Karlsruhe: Zoologischer Stadtgarten
Rückblick: 1985 bis 2006
Eurasischer Luchs
Als erste Stufe der neuen Zoo-Rahmenplanung konnte 1986 nur ein Teil des Raubtierhauses umgebaut werden. Völlig naturnah gestaltete Gehege mit Bäumen und Sträuchern, querliegenden Baumstämmen, Findlingen, Wasserbecken sowie Sand- und Rasenplätzen bieten Löwen, Luchsen und Salzkatzen reiche Möglichkeiten, ihrem natürlichen Verhalten nachzugehen und auch Ruheplätze aufzusuchen, die von Besucherinnen und Besuchern nicht eingesehen werden können.
Eine neue Anlage für kleine Raubtiere am Lauterberg mit beheizbaren Inneneinrichtungen, die hügelartig in die Außengehege integriert sind, wurde mit afrikanischen Fenneks, Zebramangusten und Erdmännchen besetzt. Markanter Eckpunkt dieser Generalsanierung war 1988/89 die Fertigstellung des Dickhäuterhauses. Asiatische Elefanten, Flusspferde und eine große Gruppe Zwergflamingos fanden hier eine "natürliche Zooumgebung".
Eine in Karlsruhe neue Gemeinschaftshaltungsform für afrikanische Huftier- und Vogelgruppen in großen Freigehegen konnte 1994 als Lebensraum "Afrika-Savanne" fertiggestellt werden. Zehn hier nachgezogene Säbelantilopen wurden zwischen 1995 und 1997 in ihren ursprünglichen Lebensraum, die Steppen Nordafrikas, wiederangesiedelt.
1995/96 bezog die Schimpansengruppe ihr neues
Zuhause. Hohe Panzerglasscheiben bieten Besuchern
"hautnahe" Interaktionsmöglichkeiten mit ihren
nächsten Verwandten, ein großzügiges Klettergehege
gewährt den Tieren jederzeit
Rückzugsmöglichkeiten.
Im Raubtierhaus wurden 1997/98 die baufälligen
Außengehege erweitert. Eine zeltartige Konstruktion mit
transparenten Stahlnetzen, ausgestattet mit
großen Baumstämmen, ermöglichte den Großkatzen Ruhen und
Klettern in luftiger Höhe.
Ebenfalls noch 1999 wurde das über 40 Jahre alte
Außengehege für Elefanten völlig umgestaltet. Neue
Elemente sind die naturnahe Abgrenzung mit Nagelfluh und
Findlingen sowie mit Schaukel-Stahlseilen. Ein großes
Badebecken mit einem langsam abfallenden Einstieg
erleichtert unseren teilweise schon sehr betagten
Elefantendamen den Einstieg und erlaubt den Zoogästen
die Teilnahme am Badevergnügen der Tiere. Um die Gefahr
des Absturzes in den Gehegegraben zu verhindern wurde
der ehemalige Trockengraben in das Gehege
integriert.
Im Oktober 2000 wurde im Rahmen des Großprojektes
"Lebensraum Wasser" das neue Eisbärengehege eröffnet.
Es zählt zu den modernsten Europas. Das Element "Wasser"
zieht sich als Kernelement durch die neue, insgesamt
1900 m² große Außenanlage der Tiere. Eine
eisschollenähnliche Stufenlandschaft ist umgeben
von Wasserkaskaden und Wasserbecken, die den
Tieren vielfältige Möglichkeiten zum Spielen, Schwimmen
und Tauchen bieten. Die Bären können auch unter Wasser
beobachtet werden. In einer "Tundra-Landschaft" mit
niedrigem Bewuchs, Felsinseln, Wurzeln und Kiefern können
die Bären in verschiedenen Bereichen mit Geröll,
Schotterwiesen und Sandflächen scharren und graben.
Besondere optische Attraktionen sind meterhohe, im
Sonnenlicht bläulich glänzende Eisberge im Zentrum der
Anlage und ausgewaschene und zerklüftete
Felsformationen, die einen plastischen Eindruck
eines typischen Eisbärenhabitat im arktischen
Randbereich vermitteln.
Säbelantilope
Zwergotter
Zebramanguste
Asiatische Elefanten
Zwergflamingo
Eisbär am Unterwasssereinsichtsfenster
Eisbär in "Tundra-Landschaft"