Karlsruhe: Tiefbau
Die Straße - Ein kommunales Infrastrukturband
Auf der Straße
Abhängig von den generellen städtebaulichen Zielen und Grundsätzen werden hier die Nutzungsansprüche der verschiedenen Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger- und Radverkehr, KFZ, Busse, Straßenbahnen und Parkflächen berücksichtigt. Daneben treten soziale Ansprüche wie Aufenthalt, Spielen, Kommunikation, Geschäftsauslagen, Arbeiten in den Seitenräumen und der Bedarf nach Begrünung und Beleuchtung auf. Die Ausprägung dieser Nutzungsansprüche variiert dabei stark in Abhängigkeit von den übergeordneten grundsätzlichen verkehrlichen und städtebaulichen Vorgaben. Hierzu gehört zum Beispiel immer ein Mindestflächenbedarf für die Fahrzeuge des Rettungs- und Notdienstes, der Feuerwehr, der Müllentsorgung sowie des allgemeinen Lieferverkehrs.
Im Straßenuntergrund
Das Innenleben der öffentlichen Straße beinhaltet im Regelfall die gesamte Infrastruktur der Ver- und Entsorgung einer Gemeinde. Dazu gehören zunächst die Leitungstrassen für die Wasser- und Energieversorgung, die Telekommunikation sowie die geordnete Regen- und Schmutzwasserentsorgung aller Haushalte. Neben diesen klassischen Erschließungskomponenten ergänzen überregionale Versorgungsleitungen, wie Hochdruck-, Wasser- und Gasleitungen, Hochspannungskabel sowie unterschiedlichste private Kommunikationsnetze die Leitungsinfrastruktur. Ebenfalls im Untergrund liegen die Straßenbeleuchtungskabel sowie in wichtigen Straßenzügen und vor allem im Kreuzungsbereich wichtiger Straßen, Steuer- und Signalkabel für die Verkehrsbetriebe und für Ampelanlagen aller Art.
Damit sich alle diese Ver- und Entsorgungsleitungen im unterirdischen Straßenraum nicht gegenseitig ins Gehege kommen, gibt es für die geordnete Aufteilung des Straßenraumes eine entsprechende Industrie-Norm (DIN 1998) als Richtschnur.
Abwasserkanäle und Fernwärmeleitungen werden vorzugsweise in der Fahrbahn verlegt, Versorgungsleitungen dagegen in den Gehwegbereichen. Häufig müssen jedoch auch Gas- und Wasserleitungen in der Fahrbahn verlegt werden, weil immer mehr Telekommunikationskabel, Straßenbeleuchtungskabel und Kabel von Lichtsignalanlagen die Gehwegbreite voll beanspruchen und gleichzeitig noch die erforderlichen Abstände zu Bäumen zu berücksichtigen sind. In Karlsruhe ist hierfür die Baumschutzverordnung maßgebend.
In den rund 1.300 Kilometer öffentlichen Straßen in Karlsruhe kommt auf diese Weise ein unterirdisches Infrastrukturnetz von circa 8.600 Kilometer zusammen. Dieser Wert gliedert sich dabei in folgende Teilbereiche auf:
1. Abwasserkanal
2. Fernwärme
3. Straßeneinlauf
4. Telekommunikation
5. Gas
6. Wasser
7. Strom