Karlsruhe: Leben und Arbeiten
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Allgemeine Informationen zum Rahmenplan
1. Was ist Inhalt des städtebaulichen Rahmenplans?
Städtebauliche Rahmenpläne sind ein informelles Planungsinstrument, um Entwicklungspotenziale eines Stadtteils auszuloten und Perspektiven für dessen weitere Nutzung und Gestaltung darzustellen. Ein Rahmenplan verfolgt dabei den Blick für die Gesamtheit des Stadtteils inklusive deren Entwicklungs- und Planungsmöglichkeiten und ist damit weniger detailliert als beispielsweise ein Bebauungsplan. Sie dienen in erster Linie dazu, die mittelfristigen Ziele der Stadtteilentwicklung zu formulieren und dies auch im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger zu diskutieren.
2. Wie lässt sich der städtebauliche Rahmenplan von anderen Planungsinstrumenten abgrenzen?
a) Bebauungsplan
Bebauungspläne sind ein formelles Planungsinstrument]und regeln die Bebaubarkeit von Teilgebieten der Stadt. In einem Bebauungsplan (B-Plan) werden konkrete und allgemein verbindliche Festsetzungen zur Art ("was darf gebaut werden") sowie zum Maß der baulichen Nutzung ("in welchem Umfang darf gebaut werden") getroffen. Darüber hinaus treffen Bebauungspläne auch gestalterische und sonstige Vorgaben. Die Aufstellung von Bebauungsplänen liegt im Ermessen der Gemeinde (vergleiche IDEALSTADT).
b) Flächennutzungsplan (FNP)
Der FNP ist ein formelles Planungsinstrument und legt flächendeckend die Art der jeweiligen Bodennutzung fest. Er zeigt, wo Gewerbe, Wohnen oder andere Nutzungen zulässig sind und bildet die Grundlage für die Aufstellung von Bebauungsplänen (vergleiche IDEALSTADT).
Da der Rahmenplan nicht die Verbindlichkeit von Bebauungsplänen und Flächennutzungsplänen besitzt, eröffnet er die Möglichkeit für Anpassungen an die sich ständig weiter entwickelnden Planungs- und Durchführungsbedingungen. Außerdem dient er dazu, den Planungsprozess für die Bürgerinnen und Bürger transparenter zu machen.
Anlass der Planung und Beteiligungsprozess
3. Warum entsteht gerade jetzt ein neuer Rahmenplan für die Nordweststadt?
Im Zeitraum Sommer 2016 bis Herbst 2017 möchte die Stadt
Karlsruhe einen "städtebaulichen Rahmenplanprozess" für die
Nordweststadt umsetzen. Ziel ist es, die Besonderheiten der
Nordweststadt und die zum Teil über Jahrzehnte entstandenen
Problemlagen zu ermitteln und entsprechende Potenziale
aufzuzeigen. Die Rahmenplanung für die Nordweststadt zielt u. a.
darauf ab, in Zeiten knappen Wohnraums in der wachsenden Stadt
Karlsruhe Möglichkeiten einer qualifizierten Innenentwicklung
bei gleichzeitiger Qualifizierung der Freiräume auszuloten. So
gilt es in angemessenem Umfang neuen Wohnraum zu schaffen und
dabei den ganzen Stadtteil mit all seinen Funktionen im Blick zu
haben
(vergleiche
Dokumentation Auftaktveranstaltung).
Das Areal Nancy-/Kußmaulstraße ist derzeit der einzige freie Baubereich in der Nordweststadt. Das Grundstück gehört zu großen Teilen dem Land, zu einem kleineren Teil dem Bund und einem privaten Investor. Hier soll aufgrund des hohen Wohnungsbedarfs in Karlsruhe zeitnah Wohnraum geschaffen werden. Für diesen Teilbereich soll als ein Vertiefungsbereich des Rahmenplanes in einem ersten Schritt ein Rahmenkonzept entwickeln werden.
Die Nordweststadt verfügt über großzügige Straßen- und Freiräume
vor allem zwischen den größeren Geschosswohnungsbauten. Hier
liegen die größten Potenziale für eine behutsame
Innenentwicklung unter Berücksichtigung der jeweiligen
Typologie. Dabei bildet der Baumbestand eine hohe Qualität, der
in die Planung einzubeziehen ist. Ein großer Teil der Bebauung
ist in energetischer, aber auch in gestalterischer Hinsicht
sanierungsbedürftig. Zudem ist die Barrierefreiheit nicht
überall vorhanden. Gerade Vorschläge zur Verbesserung der
städtebaulichen Struktur und sonstigen Infrastruktur, der
Nahversorgung sowie gemeinschaftliche Grün- und
Freizeitflächen/Naherholung sollen erarbeitet werden. Zudem ist
das vorhandene Erschließungssystem zu analysieren und
insbesondere im Hinblick auf die Führung von Individual- und
Radverkehr zu optimieren. Das Aufzeigen von Punkten für eine
multimodale Verknüpfung sowie von geeigneten Flächen -
öffentlich und privat - für den ruhenden Verkehr sind weitere
Ziele des Rahmenplans.
(vergleiche
Rahmenplan Nordweststadt)
4. Wer entscheidet über den städtebaulichen Rahmenplan Karlsruhe Nordweststadt?
Der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe (siehe Frage 8).
5. Wie wird die Öffentlichkeit beteiligt?
Um die Durchführung der Rahmenplanung für die Bürgerinnen und Bürger transparenter zu gestalten und ihre Expertise mit einzubeziehen, sind innerhalb des Planungsprozesses mehrere Beteiligungsschritte vorgesehen.
1) Auftaktveranstaltung am 29. September 2016
Information zum Rahmenplanprozess, Vorstellung erster
Analyseergebnisse durch das Planungsbüro MESS, Feedback durch
die Bürgerschaft und einholen erster konkreter Ideen
(dreistündige Abendveranstaltung).
Die Dokumentation können Sie hier herunterladen
2) Zwei Stadtteilspaziergänge am 12. und 19. Oktober 2016
MESS führte interessierte Bürgerinnen und Bürger entlang zweier
Routen durch die Nordweststadt, stellte erste Planungsideen vor
und holte Stimmen u. a. zu Themen Freiraum, Verkehr/Parken und
Wohnbebauung ein (zwei eineinhalbstündige Spaziergänge).
Die Dokumentation können Sie hier herunterladen
3) Planungswerkstatt 19. Januar 2017
In einer vierstündigen Abendveranstaltungen wurden durch MESS
Strategien und Szenarien vorgestellt und mit der Bürgerschaft
diskutiert. Dazu wurden vier (räumliche) Schwerpunkte
festgelegt:
a) Landauer Straße und Walther-Rathenau-Platz
b) ehemalige Freihaltetrasse Wilhelm-Hausenstein-Allee: Grünes
Rückgrat
c) Nancystraße: Vertiefende Diskussion von vorgestellten
Varianten zur Bebauung des Areals und ergänzend dazu das Thema
d) Szenarien zu Innenentwicklungsflächen: Mehr Wohnen.
4) Abschlussveranstaltung im Juli 2017
Zum Abschluss des Planungsprozesses wird der Rahmenplan in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Das Planungsbüro wird dabei konkret auf die eingebrachten Hinweise aus der Bürgerschaft eingehen, um so transparent darzustellen, wie der Plan entstanden ist.
Ergänzend zu den öffentlichen Veranstaltungen werden mit Interessensvertretern unter anderem aus den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit, Sport, Wirtschaftsförderung und Einzelhandel Einzelgespräche geführt. Ebenso werden relevante Eigentümer in der Nordweststadt, wie zum Beispiel die VOLKSWOHNUNG GmbH, in Fachgesprächen an der Erstellung des Rahmenplans beteiligt.
Die Konzeption und Moderation der öffentlichen Veranstaltungen werden durch das externe Moderations-Büro suedlicht aus Freiburg übernommen.
6. Wann treten der städtebauliche Rahmenplan bzw. die neuen Vorgaben in Kraft?
Mit Beschluss des Gemeinderats.
7. Wann und wo kann ich meine Ideen und Anmerkungen in die Planung einbringen?
Siehe Frage 5.
Inhaltliche Fragen
8. Wie wird im Rahmenplan mit dem Beschluss des Gemeinderats zur Verbindungsstraße der Kaiserslauterner Straße/Wilhelm-Hausenstein-Allee (Allee) zur Franz-Lust-Straße umgegangen?
Grundsätzlich richtet sich der Rahmenplanprozesse nach den
aktuellsten Gemeinderatsbeschlüssen zu bestimmten Themen. Auch
bei der Wilhelm-Hausenstein-Allee ist der geltende
Gemeinderatsbeschluss zur Aufhebung der ursprünglich
vorgesehenen Durchbindung der Straßentrasse Grundlage für
weitere Planungsüberlegungen im Rahmenplanprozess
(vergleiche
Dokumentation Stadtteilspaziergang 2).
9. Was sind die Planungen im Gebiet/Areal der Nancystraße?
Das Areal Nancy-/Kußmaulstraße ist derzeit der einzige freie
Baubereich in der Nordweststadt. Das Grundstück gehört zu großen
Teilen dem Land, zu einem kleineren Teil dem Bund und einem
privaten Investor. Hier soll aufgrund des hohen Wohnungsbedarfs
in Karlsruhe zeitnah Wohnraum geschaffen werden. Für diesen
Teilbereich soll als ein Vertiefungsbereich des Rahmenplanes in
einem ersten Schritt ein Rahmenkonzept entwickelt werden.
(vergleiche
Rahmenplan Nordweststadt)
In der Planungswerkstatt am 19. Januar 2017 wurden zu dieser "räumlichen Lupe" Modelle vorgestellt und mit der Bürgerschaft diskutiert. Siehe auch Frage 5 zur Öffentlichkeitsbeteiligung.