Karlsruhe: Hochbau
Schülerhort Nordstadt
Erweiterung und Sanierung
Planung und Ausführung:
Architekturbüro Roger Strauß, Karlsruhe
Projektleitung:
Amt für Hochbau
und Gebäudewirtschaft
Bauzeit inkl. Abbruch:
Mai 2009 -
September 2010
Gesamtaufwand:
2,3 Mio. Euro
Der eingeschossige Schülerhort, durch die Stadt
Karlsruhe nach Abzug der amerikanischen
Streitkräfte aus der Nordstadt übernommen, ist umgebaut
und durch einen Anbau um drei zusätzliche Gruppenräume
und einen Mehrzweckraum sowie Personal- und Nebenräume
erweitert worden. Mit den zusätzlich entstandenen
Flächen von etwa 500 m² wurde ein Betreuungsangebot
für 120 Kinder geschaffen, die in der Einrichtung
gemeinsam Mittagessen können und anschließend in die
Nachmittagsbetreuung gehen.
Der Anbau schließt im Norden an das Bestandsgebäude an
und schafft mit seinem neuen Haupteingang, dem
Leitungsbüro und dem flexibel nutzbaren Mehrzweckraum
eine neue Mitte im Schülerhort, die als zentraler
Aufenthaltsbereich und Anlaufstelle für Kinder und
Eltern Alt- und Neubau miteinander verbindet.
Zum Spielbereich auf der Ostseite des Hortes
orientieren sich die Gruppenräume mit ihrer raumhohen
Verglasung, die optisch die grüne Umgebung in die Räume
wirken lassen.
Die großflächige Verglasung des Mehrzweckraums erlaubt
mit seinen Öffnungen nach Westen eine Einbeziehung des
Vorplatzes für Festivitäten und spielerische
Aktivitäten aller Art und definiert mit seiner leicht
erhöhten Kubatur den Standort und die
Eingangssituation. Es entsteht ein fließender Übergang
zwischen Innen und Außen, die umgebende weitläufige
Begrünung mit dem großen Baumbestand bestimmen den
Ausblick.
Mit der zurückhaltenden äußeren Farbgebung und der
umlaufenden Holzfassadenverkleidung orientiert
sich der Neubau selbstbewusst an den Vorgaben des
Bestandes und interpretiert dessen vorhandene
Materialität mit neuen Mitteln.
Im Innenraum lässt die zurückhaltende Farbigkeit der
Materialoberflächen und dem Kontrast zum freundlich
grünen Bodenbelag genügend Freiraum für die Entfaltung der
Aktivitäten der jugendlichen Nutzer.
Der neu gestaltete Vorbereich mit seinen Sitzbänken im
Schatten eines Solitärbaumes wird durch eine Plastik
des Karlsruher Künstlers Andreas Lau gestaltet, die mit
Ihren spielerisch versetzten Mikadostäben das Wort
"Hort" nachbildet. Nur aus der Vogelperspektive lässt
sich das Wort "Hort" tatsächlich lesen, ansonsten ist
das Gebilde ein buntes abstraktes Stangenlabyrinth,
das die Kinder zum Bespielen einlädt.
Fotos: © Ingo Ronkolz, Krefeld