Karlsruhe: Hochbau
Kita Obere Setz
Neubau einer Kita in Grötzingen
Planung und
Ausführung:
WACKER Architekten,
Karlsruhe
Projektleitung:
Amt für
Hochbau und Gebäudewirtschaft
Bauzeit:
Oktober 2009 -
Dezember 2010
Gesamtaufwand:
2,64 Mio.
Euro
Auf dem Grundstück Obere Setz in Grötzingen befanden sich zwei in Kübler-Pavilllon-Bauweise errichtete Gebäude. In dem größeren war ein dreigruppiger Kindergarten untergebracht. Der zweite Pavillon diente als Jugendheim.
Die Pavillons wiesen erhebliche brandschutztechnische, bauliche und bauphysikalische Mängel auf. Eine Sanierung schied aufgrund unzureichender Wirtschaftlichkeit aus. Da zudem der Bedarf einer weiteren Gruppe bestand, wurde die Planung eines Neubaus für eine viergruppige Kindertagesstätte sowie der Abbruch des Bestandes beschlossen.
Der Neubau
Die Kindertagesstätte Obere Setz bietet bereits ab einem Alter von sechs Wochen Plätze an. Eine weitere Besonderheit der Einrichtung stellt die bilinguale Betreuung der Kinder in deutsch und englisch dar.
Das Gebäude liegt im nördlichen Bereich des Grundstücks und wird von Norden her ebenerdig über eine Eingangshalle erschlossen. Zwei Gruppenräume orientieren sich nach Osten, zwei weitere und der Mehrzweckraum nach Süden. Die unterschiedliche Orientierung bringt Vorteile für die verschiedenen Nutzungen, die Ganztagesgruppen sind nach Süden ausgerichtet. Den Gruppenräumen zugeordnet sind Garderobenbereiche und Abstellräume, sowie je zwei Gruppen ein Sanitärbereich mit Wickelplatz und Dusche. Nach Norden ausgerichtete Sheddächer dienen der natürlichen Belichtung von Gruppen- und innenliegenden Räumen und tragen damit zur Energieeinsparung bei.
Der Neubau wurde im Niedrigenergiehausstandard mit einer Unterschreitung der derzeit gültigen EnEV Werte um 30 % ausgeführt. Für das Bauvorhaben konnten aufgrund der äußeren Gegebenheiten sowohl regenerative Energien eingesetzt als auch erhöhte Maßnahmen zur Energieeinsparung ergriffen werden. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Erdwärmesondeanlage (Geothermie) und den Einsatz einer Heizungswärmepumpe. Die Räume sind mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.
Zur Verkürzung der Bauzeit wurde das Gebäude als Holzbau in elementierter Bauweise ausgeführt Die Fassaden der Gruppenräume im Osten und Süden erhalten einen Wechsel aus großzügigen Verglasungen und lasierten Dreischichtplatten aus Lärchenholz. Die Nord- und Westfassade wurde jeweils mit einer senkrechten Lärcheschalung verkleidet. Die unterschiedliche Breite und Materialstärke der Schalbretter gestaltet die ansonsten sehr gradlinige Fassade lebendig. Der Dachüberstand dient sowohl als feststehender Sonnenschutz als auch als konstruktiver Schutz der Fassade. Das Flachdach wurde extensiv begrünt.
Die geographische Lage des Gebäudes und die Ausrichtung der Sheddächer nach Süden eignen sich besonders für die Ausnutzung von Sonnenenergie über eine Photovoltaikanlage. Die Anlage erzeugt die Energie für die tägliche Beleuchtung. Es werden ca. 6 to CO2-Emmision pro Jahr eingespart.
Fotos: © bild_raum, Karlsruhe