Karlsruhe: Stadtgeschichte
Geschichte des Stadtarchivs
Das ehemalige Wasserwerksgebäude am Archivplatz. Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIVa 3
Die Gründung des Stadtarchivs Karlsruhe als älteste städtische Kultureinrichtung im Jahr 1885 basiert auf einem breiten Rückhalt in der Bevölkerung, die der neuen Einrichtung zahlreiche historische Dokumente zur Verfügung gestellt hatte. Dem Bedürfnis, "die Erinnerung der Stadt zu erhalten", kam die Stadt nach, der Aufbau eines Stadtarchivs galt als Investition für die Zukunft, "die vorzugsweise den nachfolgenden Generationen zu gute kommen wird." Deshalb wurde am 10. Juli 1885 ein Ortsstatut über die Verwaltung des Städtischen Archivs und die Bildung einer siebenköpfigen Archivkommission erlassen. Das Archiv erhielt zunächst eine ehrenamtliche Leitung durch ausgewiesene Fachleute. 1896 wurde eine Archivsekretärin eingestellt und 1912 ein hauptamtlicher Archivleiter.
Das Archiv war zunächst im Rathaus untergebracht, ehe es 1896 mit dem für Archivzwecke umgebauten Wasserwerkgebäude am heutigen Archivplatz eine Bleibe fand. Als aber Anfang der 1920er-Jahre die Aufgaben des Karlsruher Arbeitsamts immer mehr zunahmen, musste das Archiv weichen. Damit begann eine Odyssee. 1923 zog es zunächst in die Kaiserstraße 141, 1929 in die Zähringerstraße 100, 1931 ging die Reise weiter in die Karl-Friedrich-Straße 21. 1939 war man in die Schützenstraße 16 umgezogen. Auch nach der Auslagerung der Bestände im Zweiten Weltkrieg blieb das Dienstzimmer dort.
Im Haus Solms war das Stadtarchiv von 1945 bis 1959 untergebracht. StadtAK 8/PBS oXIVa 359
Nach dem Krieg war das Archiv zunächst im Haus Solms in der Bismarckstraße 24 untergebracht, einem im Gründerzeitstil errichteten Palais. 1959 ermöglichte der Umzug in das alte Sparkassengebäude am Marktplatz auch die Präsentation einer stadtgeschichtlichen Dauerausstellung. Die Stadtgeschichtlichen Sammlungen, heute Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais, waren seit 1896 eine Abteilung des Stadtarchivs. Als in den achtziger Jahren die Aufgaben und die Bestände des Stadtarchivs zunahmen, mussten neue geeignete Räume geschaffen werden. In der für Archivzwecke umgebauten ehemaligen Städtischen Pfandleihe in der Markgrafenstraße 29 fand das Stadtarchiv 1990 ein funktionsfähiges Gebäude. Seit 1998 ist das Stadtarchiv die Zentrale von Stadtarchiv & Historische Museen, wozu das Stadtmuseum, das Pfinzgaumuseum und die Erinnerungsstätte Ständehaus gehören.
Das Stadtarchiv in der ehemaligen Pfandleihe, 1990. Foto: Stadtarchiv
Im April 2013 wurde das Stadtarchivgebäude nach einjähriger Bauzeit aufgestockt. Durch den Umbau konnte das notwendige neue Magazin auf der ehemaligen Büroebene im 2. Stock realisiert werden. Die zweigeschossige Aufstockung mit einem Tonnendach bietet nun Platz für neue Büroräume.
Das Stadtarchiv in der Markgrafenstraße 29 nach der Aufstockung im Jahr 2013. Foto: ONUK
Baugeschichte der Städtischen Pfandleihe
Das Stadtarchiv Karlsruhe bezog 1990 das Haus in der Markgrafenstraße 29. Das denkmalgeschützte Gebäude war 1906 als Städtische Pfandleihe erbaut worden und beherbergt heute das "Gedächtnis der Stadt".
