Karlsruhe: Stadtgeschichte
Denkstein für die Widerstandsgruppe Weiße Rose
Geschwister-Scholl-Straße 2
Aufnahme Arthur Mehlstäubler 2016 (Stadtarchiv Karlsruhe 11/DigA 43/121 DO)
Die Weiße Rose war eine ab Sommer 1942 in München entstandene Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus. Ihre Mitglieder waren vorwiegend Studentinnen und Studenten. Humanistischen und christlichen Werten verpflichtet - wofür symbolisch gleichfalls die weiße Rose steht -, verfassten und verbreiteten sie sechs Flugblätter gegen den nationalsozialistischen Krieg und die Ermordung der Juden, ehe die Gruppe ab dem 18. Februar 1943 aufflog. Zuletzt hatten sie noch versucht, den Kontakt zu Widerstandskreisen in Berlin herzustellen. Auf diesem Weg kam das letzte Flugblatt, das die vernichtende Wehrmachtsniederlage von Stalingrad thematisierte, nach England. Ab Sommer 1943 wurde es von der britischen Luftwaffe vervielfältigt und massenhaft über Deutschland abgeworfen. Zum engsten Kreis der Weißen Rose wurden sechs Mitglieder gezählt, darunter die Geschwister Hans und Sophie Scholl. Alle wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet. Früh nach 1945 galt die bürgerlich-humanistische Widerstandsgruppe in West- wie Ostdeutschland als Vorbild. Ihre Geschichte wurde rezipiert, Straßen und Gebäude nach der Gruppe oder einzelnen Personen benannt. Die Geschwister-Scholl-Straße im Stadtteil Beiertheim erhielt ihren Namen 1962. Im selben Jahr begann der 1965 abgeschlossene Neubau der Kirche St. Michael.
Auf Anregung des "Karlsruher Geschichtenerzählers" (eigene Bezeichnung) und Begründers der Wirkstatt, Forum für Erlebniskunst e. V., Manfred Bögle, wurde in Verbindung mit dem Bürgerverein Beiertheim vor dem Gemeindezentrum St. Michael ein Stein aus schwarzem Marmor (Höhe 70 cm, Breite 45 cm, Tiefe 13,5 cm) gesetzt, gestaltet mit abgebrochener Ecke und mit der Inschrift Widerstehen! / Denkstein "Weiße Rose". Neben dem am 16. Juni 2009 enthüllten Denkstein wurde ein weißer Rosenbusch gepflanzt.
Weiterführende Informationen
Detlef Bald: Die Weiße Rose, Berlin 2003.