Karlsruhe: Stadtgeschichte
Informationsstele zur Geschichte der ehemaligen Freiherr-von-Forstner-Kaserne
Kanalweg 52
Die im April 1938 im Zuge der nationalsozialistischen Remilitarisierung errichtete Kaserne diente nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ab 1945 als Rückführungslager für Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter (Displaced Persons). Über 1.500 ehemalige Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter sowie Zwangsverschleppte, vorrangig aus Polen, waren zeitweise in den Gebäuden untergebracht. Ab Ende der 1940er Jahre diente die Kaserne als US-Kaserne (Smiley-Barracks). Nach dem US-Truppenabzug 1995 baute die 1997 gegründete MieterInneninitiative Karlsruhe Wohnungsgenossenschaft eG (MiKa) bis 1999 vier ehemalige Gebäude zu Mietwohnungen um. 2002 folgte der Umbau des ehemaligen Stabs- und Verwaltungsgebäudes (Kanalweg 52) zu einem Kultur- und Gemeinschaftshaus, das die von der Stadtbibliothek betriebene Amerikanische Bibliothek, das Kulturhaus Mikado, das Restaurant "fünf" sowie das Büro der der MiKa beherbergt.
Die von Mitgliedern der MiKa nach dem Muster der städtischen Informationsstelen gestaltete Stele (Stahlrahmen Höhe 207 cm, Breite 50 cm mit einer 150 cm hohen Tafel) informiert neben der NS-Geschichte des Komplexes über die Nachkriegszeit und seine friedliche und soziale Konversion. Die Rückseite geht auf die von Emil Sutor geschaffene Figur "Krieger mit Schwert" am Zugang des Areals ein. Die MiKa enthüllte die Stele am 28. Juli 2018 anlässlich der 20-Jahrfeier ihrer Wohnungsgenossenschaft.
Weiterführende Informationen
Artikel über die Freiherr-von-Forstner-Kaserne im Stadtlexikon Karlsruhe