Karlsruhe: Stadtgeschichte
Gedenktafeln der Jüdischen Gemeinde für die ermordeten Jüdinnen und Juden
Im Totenhaus des Jüdischen Friedhofs an der Haid-und-Neu-Straße
Die linke Gedenktafel mit hebräischer Inschrift, Aufnahme Arthur Mehlstäubler 2016 (Stadtarchiv Karlsruhe 11/DigA 43/108 DO)
Die rechte Gedenktafel mit deutscher Inschrift, Aufnahme Arthur Mehlstäubler 2016 (Stadtarchiv Karlsruhe 11/DigA 43/108 DO)
Zwei Steinplatten aus Diabas, jeweils 100 cm hoch und 61,5 cm breit, die Zierköpfe der Befestigung aus Bronze.
Die hebräische Inschrift der linken Wandtafel lautet
übersetzt:
Zeilen 1-3: Der Herr wird sich erinnern an die heiligen
Seelen, die gestorben sind in schlimmen Zeiten. (Erklärung:
Bei "in schlimmen Zeiten" handelt es sich um eine Metapher, bei
der erinnert wird an die Zeiten in denen man die Thora nicht
lernen durfte.)
4. Zeile: Gott unser Herr
5. Zeile: Von Blut zu Blut (was so gut wie von
Generation zu Generation bedeutet).
Die rechte Tafel zeigt oben einen Chanukkaleuchter, darunter eine deutsche Inschrift ZUR IMMERWÄHRENDEN / ERINNERUNG FÜR UNSERE / GLAUBENSBRÜDER UND / SCHWESTERN DIE IHR LEBEN / LASSEN MUSSTEN IN EINER / DER FINSTERSTEN ZEITEN / UNSERER GESCHICHTE / 1933 - 1945
Die Tafeln wurden vermutlich in den 1950er-Jahren angebracht (erster bildlicher Nachweis 1961).
Weiterführende Informationen
Das Gedenkbuch für die Karlsruher Juden
Zur Verfolgung der Karlsruher Jüdinnen und Juden in der Zeit des
Nationalsozialismus:
Josef Werner: Hakenkreuz und Judenstern. Das Schicksal der
Karlsruher Juden im Dritten Reich, 2. Auflage Karlsruhe 1990 (=
Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Band 9).