Karlsruhe: Städtische Galerie
Forschung
Provenienzforschung
Ansprechpartner: Dr. Claudia Pohl
Telefon: 0721-133 4423
E-Mail: Provenienzforschung@kultur.karlsruhe.de
Projekttitel: Provenienzforschung städtischer Kunstbesitz
Förderzeitraum: 1.6.2016 - 31.5.2017
Beschreibung:
Die Städtische Galerie Karlsruhe, seit 1981 mit eigenen
Räumlichkeiten in der Stadt präsent, verwaltet einen reichen,
seit der vorletzten Jahrhundertwende entstandenen
Sammlungsbestand, von dem vor allem die älteren Bestände wenig
wissenschaftlich aufgearbeitet werden konnten. Die 1960
begonnene Neu-Inventarisierung des gesamten Sammlungsbestandes
der Stadt vollzog sich über Jahrzehnte, so dass noch bis in die
1990er Jahre Kunstwerke aus ungeklärten Quellen mit dem Vermerk
Altbestand zu den Städtischen Kunstsammlungen kamen. Von daher
besteht Handlungsbedarf für ca. 1650 Werke, dem sich die
Städtische Galerie in Vorbereitung des Projektes bereits vor
zwei Jahren stellte.
Mit Unterstützung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste können nun in einem ersten Schritt die Erwerbungen der Stadt aus dem belasteten Kunsthandel in der Zeit des Nationalsozialismus untersucht werden. Dies betrifft Gemälde und Grafik, ersteigert in Frankfurt/Main beim Kunsthaus Wilhelm Ettle und in Leipzig bei Carl G. Boerner, die aufgrund von im Stadtarchiv Karlsruhe gefundenen Protokollen jetzt zugeordnet und bearbeitet werden können.
Da die getätigten Erwerbungen vorwiegend Künstlern galt, deren Biografien mit der Stadt Karlsruhe in Verbindung zu bringen sind, wird neben Ludwig Dill und Carl Friedrich Lessing noch Johann Wilhelm Schirmer im Fokus stehen, vom dem 1954 mehrere Ölskizzen im Auktionshaus Lempertz, Köln, erworben wurden.
Zur Ermittlung der vormaligen Besitzverhältnisse von ca. 40 Gemälden und Zeichnungen sind neben der weiteren Auswertung hauseigener Akten noch Recherchen im Generallandesarchiv und dem Stadtarchiv Karlsruhe sowie Archivbesuche in Wiesbaden und München geplant. Um zu einer Aktualisierung des Inventars auf der Grundlage gesicherter Daten zu gelangen ist das langfristige Ziel des Projektes die systematische Erforschung aller kritischen Provenienzen in den Städtischen Kunstsammlungen.
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste