Karlsruhe: Kultur und Tourismus
Frauenperspektiven 2005
Ferner Osten - Naher Westen?
Ferner Osten - Naher Westen ?
Wie fern ist uns der Ferne Osten? Und was erfahren wir über diese entfernten Regionen? Chinesische Schnellimbisse gibt es inzwischen überall, ökonomisch denken wir an die sogenannten "Tigerstaaten", beim Thema Frauen oft an Prostitution oder Sextourismus. Frauen aus Asien, aus dem Fernen Osten, gelten im Westen als passiv und sanftmütig, als Gegenbild zu den "emanzipierten" Frauen in Europa. Wie aber leben Frauen in den wirtschaftlich, kulturell und religiös so unterschiedlich geprägten Gesellschaften des Fernen Ostens? Welche Auswirkungen haben die rasanten ökonomischen Veränderungen auf das Frauenbild und auf das Leben der Frauen? Wie werden diese Umbrüche künstlerisch oder literarisch verarbeitet? Welche Rolle nehmen die Künste dabei ein? Welche westlichen Einflüsse nehmen sie auf und welche Strategien entwickeln sie zur Abgrenzung, zur Identitätssicherung? Wie verbinden kunstschaffende Frauen Tradition und Moderne?
Die 8. Frauenperspektiven werden vom 4. bis 20. März 2005 spannende Einblicke in dieses in den westlichen Medien kaum präsente Thema geben. Geographische Schwerpunkte werden China und Vietnam bilden. Circa 40 Veranstaltungen aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Literatur, Film etc. werden sich mit den Umbrüchen der Gesellschaften im Fernen Osten, auch mit speziellem Augenmerk auf das Leben von Frauen beschäftigen.
Grußwort des Oberbürgermeisters
Asiatinnen gelten gemeinhin als sanft und passiv, sie sind scheinbar so ganz anders als die „emanzipierten Frauen“ Europas. Wie aber leben sie wirklich im Fernen Osten, in diesen im Vergleich zum Westen wirtschaftlich, kulturell und religiös so unterschiedlich geprägten Gesellschaften? Wie behaupten sie sich im Spannungsfeld von Tradition und Moderne? Diese und andere Aspekte beleuchten die achten „Frauenperspektiven“ mit rund 40 Veranstaltungen. Das Festival findet in zweijährigem Turnus statt und wendet sich nach dem Thema „Orient Okzident“ im Jahre 2003 nun dem Fernen Osten zu. Damit haben die Veranstalterinnen einmal mehr unter Beweis gestellt, wie eng sie am Puls der Zeit sind.
Erstmals beteiligen sich ZKM und Badisches Staatstheater an den Frauenperspektiven - ein Zeichen dafür, dass das Festival mittlerweile stark in der Stadt verankert ist und im vielfältigen Kulturleben Karlsruhes Schrittmacherfunktion hat. Ganz besonders freue ich mich aber, dass meine Anregung, das Festival in die Region auszudehnen, auf fruchtbaren Boden gefallen ist. So sind die Städte Bruchsal, Ettlingen, Gaggenau und Stutensee mit verschiedenen Programmpunkten mit von der Partie. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist vorbildlich, ebenso die Zweisprachigkeit von Programmheft und Werbung. Keine Frage also, dass die „Frauenperspektiven“ auch Teil unserer Kulturhauptstadtbewerbung Karlsruhe2010 "Mit Recht - Karlsruhe" sind.
Ich danke allen, die zum Zustandekommen des äußerst vielseitigen und spannenden Programms beigetragen haben und wünsche den „Frauenperspektiven“ viel Erfolg.
Heinz Fenrich
Oberbürgermeister