Karlsruhe: Kultur und Tourismus
Festivals – Kulturelle Höhepunkte spiegeln Karlsruher Lebensart
Foto Steffen Eirich, Hardheim
Als Festivalstadt bietet Karlsruhe Einiges, um seinen Ruf als Kulturstadt zu fördern. Das liegt unter anderem daran, dass die in Karlsruhe beheimateten Festivals sowohl durch Profilschärfe als auch durch Glamour wirken.
Händel-Festival, Schultheaterwoche und Europa im
Blick
Den Festival-Reigen eröffnen im Februar die "Händel-Festspiele" im Badischen Staatstheater. In der zeitgleich stattfindenden "Internationalen Händel-Akademie" steht bei Instrumentalkursen, Opernwerkstatt und Symposien die Erarbeitung von Werken des großen Komponisten im Mittelpunkt.
Alle zwei Jahre stellen das Kulturamt der Stadt Karlsruhe und das Badische Staatstheater gemeinsam mit allen großen Kultureinrichtungen der Stadt bei den "Europäischen Kulturtagen" ein aktuelles europäisches Thema bei Theateraufführungen, Lesungen, wissenschaftlichen Vorträgen und Symposien für mehrere Wochen in den Fokus.
Das "Zeltival" stellt in der Festivallandschaft etwas Besonderes dar. Es führt internationale und nationale Größen der Musik zusammen. Ins Kulturzentrum Tollhaus kommen Künstler von Patti Smith bis Helge Schneider, von Stars der Roma-Musik bis zum Buena Vista Social Club. Kabarett und Chanson sowie Tanztheater und neuer Zirkus ergänzen das Programm.
Bei der "Schultheaterwoche" im Theater "Das Sandkorn" präsentieren 500 Schülerinnen und Schüler aller Schularten aus der ganzen Region unter professionellen Bedingungen ihre Produktionen.
Auch Interkulturelles kommt bei den Festivals nicht zu kurz. Seit zwei Jahrzehnten locken das African Summer Festival, die Folkloria, die Japantage, die deutsch-französische Woche und seit 2013 die Karlsruher Wochen gegen Rassismus Besucher aus nah und fern nach Karlsruhe.
Kinofestivals und Hörspieltage
Den besonderen Rang Karlsruhes als Kinostadt unterstreichen mehrere Filmfestivals. Seit 2001 werden die "Independent Days" veranstaltet: das Festival des Low- und No-Budget-Films. Zunehmend stößt es auf internationale Resonanz, wie die stetig zunehmende Zahl der Einreichungen aus aller Welt zeigt. Die "Karlsruher Stummfilmtage" werfen den Blick zurück in die Zeiten, "als die Bilder laufen lernten". Dabei geht es weniger um Nostalgie als vielmehr um die Wiederentdeckung der fast vergessenen ersten Glanzzeit des Kinos. An mehreren Tagen dreht sich beim "Beyond Festival" alles um die 3D-Technik und ihre Möglichkeiten in Film und Fernsehen, in künstlerischen Installationen und Performances.
Ein ganz besonderes Highlight sind die "ARD Hörspieltage" im November. Bei diesem Festival konkurrieren Hörspiel-Autoren und -Produzenten um sechs Preise, darunter den Kinderhörspielpreis der Stadt Karlsruhe. Dabei bieten die im ZKM und in der Hochschule für Gestaltung veranstalteten ARD Hörspieltage dem Publikum nicht nur Einblicke in die Produktion von Hörspielen - die Jury diskutiert öffentlich über die Vergabe des Deutschen Hörspielpreises.
"Das Fest"
Aber was wäre die Festivalstadt Karlsruhe ohne "Das Fest". Entstanden in den 80er Jahren aus einem kleinen Festival, das den Karlsruhern in der Günther-Klotz-Anlage auf einer Open air Bühne lokale Bands näher bringen wollte, entwickelte es sich im Verlauf zweier Jahrzehnte zum Mega-Event mit internationalen Künstlern. Die Zuschauerzahl stieg in diesen Jahren von 5.000 auf fast 400.000. "Das Fest" lockt Musikfans aus der ganzen Region an und avancierte zum wichtigen Sympathieträger der Kulturstadt Karlsruhe. pz
ATOLL-Festival
Das Festival für zeitgenössischen Zirkus wird vom Kulturzentrum Tollhaus ausgerichtet und schafft eine Bühne für diese neue Form des Zirkus. Die Melange aus verschiedenen künstlerischen Elementen unterscheidet den Neuen Zirkus von traditionellen Formen. Dabei werden Elemente des Theaters mit Akrobatik und traditioneller Zirkuskunst verbunden und erzeugen so eine ganz besondere ästhetische Wirkung.