Radon kommt überall in der Umwelt vor. Es entsteht im Boden als Folge des radioaktiven Zerfalls von natürlichem Uran, das im Erdreich in vielen Gesteinen vorkommt. Es ist ein Zwischenprodukt in der Zerfallsreihe des Uran-238 über Radium-226. Kurzlebige Radon-Folgeprodukte (Isotope von Polonium, Wismut und Blei) sind ebenfalls radioaktiv und haben eine sehr kurze Halbwertszeit. Ihre Atomkerne zerfallen in wenigen Minuten und senden dabei Alphastrahlen aus, die menschliches Gewebe schädigen können.
Gesundheitsschutz
Das radioaktive Edelgas Radon kann sich in Gebäuden ansammeln und langfristig das Lungenkrebsrisiko der Bewohner erhöhen. Der größte Teil der Strahlung, der die Bevölkerung aus natürlichen Strahlenquellen in Deutschland ausgesetzt ist, ist auf Radon zurückzuführen. Etwa fünf Prozent der Todesfälle durch Lungenkrebs in der Bevölkerung sind nach aktuellen Erkenntnissen auf Radon und seine Zerfallsprodukte in Gebäuden zurückzuführen. In den Studien, die das Lungenkrebsrisiko durch Radon belegen, wurde die Radonsituation über einen Zeitraum von 30 Jahren betrachtet.
Der Schutz vor Radon und seinen Risiken für die Gesundheit ist im Strahlenschutzgesetz und in der Strahlenschutzverordnung geregelt. Als Maßstab für die Prüfung der Angemessenheit von Maßnahmen zum Schutz vor Radon dient gemäß Strahlenschutzgesetz ein Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter. Dies ist kein Grenzwert, jedoch sind Schutzmaßnahmen auch vorher schon sinnvoll.
Gesetzliche Verordnung
Das Strahlenschutzgesetz sieht verschiedene Maßnahmen vor, um die Gesundheit von Menschen in Gebieten mit hohem Radon-Vorkommen zu schützen. Die Maßnahmen betreffen sowohl Wohngebäude als auch Arbeitsplätze. Bis Ende 2020 müssen die Bundesländer ermitteln, in welchen Gebieten in vielen Gebäuden eine hohe Radon-Konzentration zu erwarten ist. In diesen Gebieten muss dann nach dem Strahlenschutzgesetz die Radon-Konzentration an Arbeitsplätzen im Keller und im Erdgeschoss gemessen werden. Beträgt die Radon-Konzentration am Arbeitsplatz mehr als 300 Becquerel pro Kubikmeter, müssen Maßnahmen eingeleitet werden, um die Radon-Konzentration zu senken.
Weitere Informationen erhalten Sie beim:
Radonlabor KIT
0721 608-22644
http://www.sum.kit.edu